Medieninformation • 41/2014 vom 03.06.2014

Exzessive Mediennutzung - Ein Handbuch für die Praxis

Initiative der Landesstelle für Suchtfragen, der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern und der Techniker Krankenkasse

Die Landesstelle für Suchtfragen Mecklenburg-Vorpommern e.V. setzt mit Unterstützung der Techniker Krankenkasse (TK) und der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern ihr gemeinsames Engagement gegen Medienabhängigkeit weiter fort. Druckfrisch liegt das Handbuch - Exzessive Mediennutzung - jetzt vor und wird allen Beratungsstellen im Land kostenlos zur Verfügung gestellt.

„Wir haben in den Jahren 2011/2012 intensive Schulungen zur Medienabhängigkeit durchgeführt“, erklärt Claudia Diekneite, Geschäftsführerin der Landesstelle für Suchtfragen Mecklenburg-Vorpommern e.V. „Professionelle Berater der Suchthilfe und Pädagogen wurden jedoch zunehmend auch mit Fragen zum problematischen Medienkonsum konfrontiert. Immer wieder wurde der Wunsch nach einem Praxishandbuch laut. Jetzt liegt es vor“, freut sich Frau Diekneite.

Das Handbuch – gestaltet als Ringordner – bietet Hilfestellung für all diejenigen, die Kinder und Jugendliche beraten. Neben ganz konkreten Arbeitsmaterialien enthält es ausgewählte Hinweise auf Forschungsergebnisse, Betroffenenliteratur und Ergebnisse der Online- und Offline-Medien (Filme, Clips, Bücher). Ein ebenso wichtiger Bestandteil ist der Adressenanhang. Dort sind alle in Mecklenburg-Vorpommern existierenden Hilfe- und Beratungseinrichtungen aufgeführt. Verfasst wurde das Nachschlagewerk von Claudia Diekneite, Birgit Grämke, Björn Jansson, Jan Krienke, Andrea Lange, Bert Lingnau, Dr. Detlef Scholz, Anja Schweiger und Cathleen Spröte. Die Autoren arbeiten als Therapeuten, Sozialarbeiter, Medienpädagogen und Journalisten. Breites, interdisziplinäres Fachwissen ist somit eingeflossen.

Kinder und Jugendliche wachsen heute in einer von digitalen Medien geprägten Welt auf. Die kompetente Nutzung der Medien wird in Zukunft immer stärker eine wichtige Rolle spielen. Denn die jetzt aufwachsende Generation sieht sich mit einer Technik konfrontiert, die Möglichkeiten der Information, der Unterhaltung, des Kontaktes und des Kennenlernens bietet, die ohne Übertreibung als ein Quantensprung bezeichnet werden kann. Wie jede neue Entwicklung bringt sie sowohl Chancen als auch Gefahren mit sich. Vor allen Dingen stehen die Eltern ihrem Nachwuchs oftmals hilflos gegenüber: Sie verstehen ihre Kinder im wörtlichen Sinne nicht mehr. Eltern wissen kaum etwas von den virtuellen Welten, in denen sich ihre Kinder bewegen. Sie kennen deren Freunde nicht mehr.

„Kinder und Jugendliche müssen den Umgang mit den neuen Medien erlernen. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn sie Online-Spiele und soziale Netzwerke exzessiv nutzen“, erklärt Prof. Dr. Volker Möws, Leiter der TK -Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern. „Mediensucht geht mit verschiedenen psychischen Symptomen wie Schlaflosigkeit, Nervosität oder depressiven Verstimmungen einher. Das stundenlange Sitzen vor dem Computer führt aber auch zu körperlichen Problemen wie Rückenschmerzen oder Sehschwierigkeiten. Bei einem Verbot kann es zudem bei Betroffenen zu Entzugserscheinungen kommen.“ Die digitale Kommunikation beeinflusst das Verhalten von Kindern und Jugendlichen erheblich. „Natürlich sollen sie die Chancen, die die neuen Medien bieten, nutzen. Aber die Gefahren und Risiken dürfen wir nicht unterschätzen“, so Möws zum Engagement der TK.

„Medien gehörten und gehören schon immer in unser Leben. Buch, Zeitung, Radio, Kino, Fernsehen, Handy oder Internet - Medien durchdringen unseren Lebensalltag, egal, wie jung oder alt wir sind“, so der Direktor der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Uwe Hornauer. Es bedürfe bestimmter Fähigkeiten und Fertigkeiten, um nicht von den Medien bestimmt zu werden und sich in der Informations-Gesellschaft zurechtzufinden. Diese Medienkompetenz ermögliche ein bewusstes, verantwortungsvolles, selbstbestimmtes und kreatives mediales Handeln. „Ich begrüße sehr, dass sich hier drei Partner gefunden haben, die Hilfesuchende unterstützen“, erklärt Hornauer. „Die Medienkompetenz-Förderung ist eine Form der Präventionsarbeit, die zu den wichtigsten Aufgaben der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern gehört.“

Hinweis an die Redaktionen:

Adressen der Schwerpunktberatungsstellen „Medienabhängigkeit“ finden Sie auch im Internet unter www.lsmv.de und www.medienaktiv-mv.de. Zudem erhalten Sie das Handbuch kostenlos bei der Landesstelle für Suchtfragen Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern.

Für Rückfragen:
Claudia Diekneite, Geschäftsführerin, Landesstelle für Suchtfragen Mecklenburg-Vorpommern e.V., E-Mail: info@lsmv.de, Tel: 03 85-71 29 53

Heike Schmedemann, Techniker Krankenkasse, Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, E-Mail: heike.schmedemann@tk.de, Tel: 03 85-76 09-250, mobil: 01 51-14 53 50 40

Bert Lingnau, Referent für Medienkompetenz, Offene Kanäle und Öffentlichkeitsarbeit, Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern, E-Mail: b.lingnau@medienanstalt-mv.de, Tel: 03 85-5 58 81-14

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