Lokal-TV hält nicht Schritt mit bundesweiten Fernsehangeboten - Brautmeier fordert mehr Unterstützung
Medienanstalten veröffentlichen Jahrbuch 2014/2015
Das bundesweite Fernsehen bleibt Leitmedium und baut seine Vormachtstellung im Werbemarkt sogar weiter aus. Dies ist eine der Erkenntnisse des aktuellen Jahrbuchs der Medienanstalten, das heute erscheint. Die deutschen TV-Programmanbieter profitierten demnach 2014 erneut von steigenden Werbeinvestitionen. Damit konnte der Fernsehwerbemarkt deutlich stärker zulegen als die meisten anderen Segmente. Auch der Erfolg des Pay-TV-Markts hält an. Er konnte die Kundenbasis 2014 mit einem Umsatzwachstum von elf Prozent weiter deutlich erhöhen.
Dagegen dauert die Krise bei den lokalen und regionalen Anbietern weiter an. Senderschließungen und das Fehlen neuer Bewerber manifestieren die strukturellen Schwierigkeiten, mit denen sie in ihren lokalen und regionalen Märkten zu kämpfen haben. Dr. Jürgen Brautmeier, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM), hält daher eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für unumgänglich: „Meinungsvielfalt kann nur erhalten werden, wenn alle Teilnehmer am Wettbewerb chancengleiche Bedingungen vorfinden. Die Qualitätssicherung lokaler Inhalte und reelle Marktchancen müssen für Gesetzgeber und Regulierer daher oberste Ziele sein. Keine Vielfalt ohne lokale Anbieter!“
Mit einem „Relaunch“ des Jahrbuchs haben die Medienanstalten die Publikation modernisiert und verschlankt. So wurden die bisherigen Themen Medienkompetenz und Bürgermedien beim Kapitel über die Arbeitsschwerpunkte der Medienanstalten angesiedelt. Eine eigene ausführliche Publikation zum Thema Medienkompetenz soll noch in diesem Jahr folgen. Zudem wurde der Service verbessert, indem zahlreiche Verzeichnisse mit Daten in den Webauftritt der Medienanstalten ausgelagert wurden.
Das neue „Jahrbuch 2014/2015 – Landesmedienanstalten und privater Rundfunk in Deutschland“ bietet mit aktuellen Daten und Fakten einen fundierten Überblick über die Rundfunklandschaft in Deutschland. Es skizziert die Herausforderungen der medialen Zukunft und dokumentiert nicht nur die Arbeit der 14 Landesmedienanstalten, sondern auch deren länderübergreifende Zusammenarbeit in den gemeinsamen Gremien und Kommissionen, wie ZAK (Kommission für Zulassung und Aufsicht), DLM (Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten), GVK (Gremienvorsitzen-denkonferenz), KEK (Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich) und KJM (Kommission für Jugendmedienschutz).
Das Jahrbuch wird herausgegeben von der ALM GbR. Es erscheint im Vistas Verlag und ist zum Preis von 25,00 Euro im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-89158-613-6) oder direkt über den Verlag (www.vistas.de) bestellbar.