Medienkompetenz-Preise M-V 2017 gehen nach Stralsund/Altenkirchen und Rostock, Themenpreis geht nach Greifswald und Gingst
Die vier besten Projekte ausgezeichnet
Der von der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern und dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur ausgelobte Medienkompetenz-Preis M-V 2017 sowie der Themenpreis mit dem Schwerpunkt „Der Einstieg in die Medienwelt – Mit Sicherheit und Spaß die neuen Möglichkeiten erleben“ des Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit M-V und des Landeskriminalamtes M-V sind am Nachmittag in der Hochschule für Musik und Theater Rostock vergeben worden.
Ausgezeichnet wurde in der Kategorie „Außerschulische Projekte“ die
Medienwerkstatt Identity Films e.V. (Stralsund/Altenkirchen)
für das Video-Projekt „Gesichter von Flucht und Angst“.
Inhalt: Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund, mit und ohne Fluchterfahrung kamen zusammen, um sich mit dem Thema „Flucht“ auseinanderzusetzen. Dabei mussten sie Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede überbrücken und sich aufeinander einlassen. So entstanden unterschiedliche filmische Dokumente (zwei Kurzdokumentationen und ein Musikvideo). Das Projekt sollte zu keinem Zeitpunkt eine sachliche, objektive Darstellung des Themas „Flucht“ sein, sondern ist auf das persönliche Erleben der Betroffenen und die damit verbundenen Emotionen fokussiert. Als ein besonderes Erlebnis wurde die Teilnahme der Jugendlichen an einer Gegendemonstration gegen einen (zahlenmäßig überlegenen) Aufmarsch rechter Gruppierungen gesehen. Die Emotionen, die während des Projektes zu Tage traten, wurden auch in anderen Formen künstlerisch verarbeitet.
Kontakt: Stefan Koeck – info@identityfilms.de
In der Kategorie „Schulische Projekte“ wurde ausgezeichnet
Barbro Wilcke (Werkstattschule in Rostock)
für das Audio-Projekt „Harry Schlomann – Eines der jüngsten Holocaust-Opfer aus Rostock“.
Inhalt: Im Jahr 2013 stiftete die Werkstattschule in Rostock einen Stolperstein für Harry Schlomann, eines der jüngsten Opfer des Nationalsozialismus der Stadt Rostock. Um Licht ins dunkle Schicksal des Jungen zu bringen, machte es sich Barbro Wilcke zur Aufgabe, die Geschichte Harry Schlomanns und seiner Familie zu erforschen. Die Schülerin ging drei Jahre lang vielen Spuren nach, die nicht nur durch Mecklenburg, sondern auch nach England und Palästina führten. In Form eines Audiobeitrages wird das Vergangene vergegenwärtigt und das Ergebnis vielen Menschen anschaulich präsentiert. Um aktuellen Versuchen, deutsche Geschichte zu bagatellisieren, entgegenzuwirken, sind mediale Projekte wie dieses dazu geeignet, Interesse an Historie und Geschichtsforschung zu wecken. Das Gedenken an das Einzelschicksal eines Kindes gibt ein Beispiel und kann so einen Teil dazu beitragen, die Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Kontakt: Barbro Wilcke – info@werkstattschule-in-rostock.de
Der Themenpreis mit dem Schwerpunkt „Der Einstieg in die Medienwelt – Mit Sicherheit und Spaß die neuen Möglichkeiten erleben“ ging an die
Käthe-Kollwitz-Grundschule Greifswald
für das medienübergreifende Projekt „Bernhard schwänzt“.
Inhalt: Ein kleiner Einsiedlerkrebs schwänzt die Schule, um stattdessen die Welt zu erkunden. Weil er allein und völlig unvorbereitet aufbricht, begibt er sich in große Gefahr. Im Wissenschaftsjahr 2016/2017 „Meere und Ozeane“ beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 1b der Käthe-Kollwitz-Grundschule Greifswald mit dem Einsiedlerkrebs, einem kleinen, aber sehr interessanten Bewohner unserer Meere. Dabei entdeckten sie Erstaunliches, zogen Parallelen zur eigenen Erlebenswelt, setzten die Erkenntnisse „künstlerisch“ um und fügten alles in einer gemeinsam gestalteten Power-Point-Präsentation zusammen. Ausgedruckt liegt ein Comic vor, welcher nicht nur von den „jungen Autoren“ gern gelesen wird, sondern allen Interessierten zur Verfügung steht.
Kontakt: Stefanie Bercher – webmaster@kollwitz-gs.de
Weiterhin wurde in dieser Kategorie ausgezeichnet
Birgit Schuster und ihr Schnuppe-Figurentheater aus Gingst
für das Web 2.0-Projekt „‚Wundersame Ereignisse‘ – Entwicklung eines Puppenspiels“.
Inhalt: Schon auf sehr junge Kinder hat das Internet eine magische Anziehungskraft. Welche Erfahrungen sie mit der digitalen Welt machen, hängt zumeist von der Einstellung ihrer Eltern ab. Dabei ist das Internet aus dem Alltag der Menschen nicht mehr wegzudenken. Vor diesem Hintergrund ist es von großer Wichtigkeit, dass Kinder schon früh altersgerecht die Chancen, aber auch die Risiken des Internets erfahren und erkennen. Hier knüpft das Puppenspiel „Wundersame Ereignisse“ niedrigschwellig und ohne erhobenen pädagogischen Zeigefinger an. Das Puppenspiel ist konzipiert für Grundschülerinnen und Grundschüler sowie für noch jüngere Kinder. Es sensibilisiert spielerisch für einen kompetenten Umgang mit Medien.
Kontakt: Birgit Schuster – schnuppe-ruegen@web.de