DLM-Vorsitzender Schneider begrüßt Neupositionierung des VPRT zu DAB+
Siegfried Schneider, der Vorsitzende der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten, begrüßt die Neupositionierung zu Digitalradio und damit die Rückkehr des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) auf das DAB+-Spielfeld. „Es ist gut und wichtig, dass sich der VPRT wieder an der Diskussion über die Migration von DAB+ beteiligt und sie unterstützen will, wenn sie fair und den wirtschaftlichen Notwendigkeiten des Privatradios entsprechend ausgestaltet ist“, sagte Schneider heute bei einem Austauschgespräch mit dem VPRT in Berlin. Im Februar dieses Jahres war der VPRT überraschend aus dem Digitalradio-Board ausgestiegen.
Der DLM-Vorsitzende nahm zustimmend auf, dass der VPRT den DAB+-Umstieg als unumkehrbare Entwicklung sieht. Auch die gerade veröffentlichten neuen Zahlen aus dem Digitalisierungsbericht und der DAB+-Reichweitenstudie der Medienanstalten belegen: „DAB+ hat mit fast 16 Prozent der Bevölkerung, die Zugang zu einem DAB+-Radiogerät haben, eine wichtige Schwelle überschritten. Die DAB+-Reichweiten sind für die Privaten nun endlich auch vermarktbar.“ Kein Sender könne es sich mehr leisten, auf den DAB+-Höreranteil zu verzichten, so Schneider.
„Dass der VPRT faire Umstiegsbedingungen fordert, ist nachvollziehbar. Ob sie allerdings in der Höhe richtig und realistisch sind, wird noch intensiv zu diskutieren sein“, sagte Schneider weiter bei dem Gespräch. Fest stehe, dass „der private Hörfunk für die Einführungsphase Unterstützung braucht, damit dieser Zeitraum so kurz wie möglich wird“. Auch stimme man überein, dass die Diskussion über ein Abschaltdatum zum jetzigen Zeitpunkt unnötig und eher kontraproduktiv sei.
Neben Hörfunk- ging es bei dem Austausch mit dem VPRT auch um Fernsehthemen. Um die Zukunft der privaten Sender in der digitalen Welt mit neuer Konkurrenz wie Netflix und Co. zu sichern, sieht die DLM – ähnlich wie der VPRT – die fortschreitende Expansion des Telemedienauftrags der Öffentlich-Rechtlichen sehr kritisch. Auch fordern beide schon lange eine Werbereduzierung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.