Medieninformation • 47/2018 vom 27.09.2018

Lokalfernsehen fördern und fordern!

Zum vierten Mal trafen sich Vertreter von Lokalfernsehen, Landesmedienanstalten und Medienpolitik beim Lokal-TV-Kongress in Potsdam, um über Zukunft und Perspektiven der Branche zu diskutieren.

„Wir müssen unsere Innovationskraft noch mehr im Programm zeigen!“ Das Plädoyer von Mike Langer von Altenburg-TV beim Schlusspanel des vierten Lokal-TV-Kongress sorgte für großen Applaus unter den Teilnehmenden. Dass Lokal-TV einen wichtigen Beitrag zur Demokratie und Meinungsvielfalt leistet, ist unumstritten. Bei regional relevanten Themen sind die Teams der Sender immer häufiger als einziges Bewegtbild-Medium vor Ort, um zu berichten. Gleichzeitig wird die Finanzierung immer schwieriger: „Wir wissen es längst: In Zukunft wird der lokale Werbemarkt nicht mehr die lokale Berichterstattung finanzieren können“, sagte ein Kongress-Teilnehmer. Umso wichtiger sei es, so die Sendervertreter, dass die Programme Unterstützung aus der Politik bekommen.

„Die technische Förderung von Lokal-TV ist durch den Rundfunkstaatsvertrag bis zum 31. Dezember 2020 befristet. Diese zeitliche Schranke muss im neuen Medienstaatsvertrag zwingend gestrichen werden“, sagte Bert Lingnau, Direktor der Medienanstalt M-V, und erhielt dafür großen Beifall.

Die Politik hingegen wünscht sich, dass die Sender vermehrt politische Diskussionen vor Ort abbilden, um den Bürgerinnen und Bürgern die lokale Politik transparent zu machen, „auch wenn es mal weh tut“, wie es Thomas Kralinski, Medienstaatssekretär des Landes Brandenburg formulierte. Das Interesse an lokalen Nachrichten sei jedenfalls groß und das stelle eine gute Grundlage für Lokal-TV dar. Zugleich ermutigte Kralinski dazu, auch neue Angebotsformen und Verbreitungswege zu nutzen und auszuprobieren.

Es geht um Qualität, Reichweite und Vernetzung

Über zwei Tage (24. und 25. September 2018) hatten sich Vertreter von Lokal-TV, Landesmedienanstalten und aus der Politik getroffen, um in Diskussionen, Workshops und bei Vorträgen über die Zukunft der Branche zu sprechen. Eingeladen hatten die fünf ostdeutschen Landesmedienanstalten. Titel der diesjährigen Konferenz mit 155 Teilnehmenden: „Smartes Lokal-TV – Neue Wege der Vermarktung“.

Den Weg ins digitale Zeitalter haben die ersten Sender schon eingeschlagen, wie Präsentationen u.a. über smarte Vermarktungsmöglichkeiten demonstrierten. Die Teilnehmenden des Kongresses zeigten sich motiviert, ambitioniert und offen gegenüber technischen und inhaltlichen Weiterentwicklungen. So stießen auch die Themen „HbbTV“ und „addressable programming“ auf großes Interesse. Damit wird es möglich, den Zuschauenden individuelle Werbung auszuspielen, die sich an deren Interessen und Nutzungsverhalten orientiert. Dies eröffnet ganz neue Vermarktungsmöglichkeiten und damit eine Perspektive für die Sender. Wichtigste Voraussetzung: Die Haushalte müssen ein smartes TV-Gerät besitzen, das mit dem Internet verbunden ist.

Nicht nur um technische, sondern auch inhaltliche Innovationen ging es in der „Programmbörse“ am Abend des ersten Tages: Dort wurden spezielle Beiträge, Formate, experimentelle Projekte und technische Lösungen präsentiert, die für viel Gesprächsstoff sorgten.

Weitere Informationen auf www.lokal-tv-kongress.de.

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