Mehr Medienbildung für die Generation 50+
Umfangreiche „Ergänzende Materialien“ zum Medienkompass M-V (II) ab sofort abrufbar
Haben Sie heute schon auf Netflix Ihre Lieblingsserie „gebinged“? Welche Apps sind tatsächlich sinnvoll, um die eigene Gesundheit zu überprüfen? Was unterscheidet die Suchmaschine DuckDuckGo von Google? Wie kann ich sicher im Netz kommunizieren, und welche Online-Tauschbörsen sind für mich geeignet?
Diese und viele weitere Fragen beantworten – speziell für die Generation 50+ – die neu veröffentlichten „Ergänzenden Materialien“ zum Medienkompass Mecklenburg-Vorpommern (II). Sie wurden von Roland Rosenstock und Birgit Hofmann von der Universität Greifswald im Auftrag der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern entwickelt und sind ab sofort unter https://www.medienkompetenz-in-mv.de/medienkompass/ergaenzende-materialien-zum-buch-ii-fuer-die-generation-50.html abrufbar.
Zur Erinnerung: Der 2016 als Buch erschienene Medienkompass Mecklenburg-Vorpommern (II) für die Generation 50+ bietet verschiedene Medienbildungs-Kurse speziell für Ältere. Das Ziel: Menschen, die durch die Digitalisierung und Mediatisierung unserer Gesellschaft zunehmend ausgeschlossen werden, weil Vieles nur noch digital zu erledigen ist, erhalten Hilfe und Tipps, sich im digitalen Alltag zurechtzufinden. Hinzu kommt: Die „neuen“ Medien verändern sich schnell. Eine heute noch funktionierende Website gibt es morgen schon nicht mehr, neue Apps zu allen möglichen Themen überfluten täglich den Markt – und auch die älteren Menschen verändern sich.
Die „Ergänzenden Materialien“ zum Medienkompass Mecklenburg-Vorpommern (II) schließen zum großen Teil an die Kursangebote des Buches an, mit dem Unterschied, dass der zunehmenden Nutzung von Mobilgeräten, also Smartphones und Tablets, viel mehr Raum gegeben wird.
Denn auch Ältere eignen sich heute auf vielfältige Weise digitales Wissen und nötige Fertigkeiten an: Der klassische Volkhochschulkurs, der Seniorenkreis in der (Kirch-)Gemeinde, die Familie und der Freundeskreis sind Räume, in denen sich ausgiebig mit den „neuen“ Medien beschäftigt wird. Hat man erst einmal damit begonnen, findet man Spaß an den neuen Möglichkeiten der Entfaltung und der Lebensgestaltung, die das Smartphone und das Tablet bieten können. Deshalb sollte es Material geben, mit dem man auch allein zurechtkommt.
„Corona hat vieles sichtbar gemacht, was zuvor weitgehend unter der Oberfläche geblieben oder schlicht selbstverständlich war. Für viele ältere Menschen ist Einsamkeit plötzlich ein akutes Problem. Hier setzt das Material an: Man kann sich digital zwar nicht umarmen, aber sich zu sehen, miteinander zu reden – das geht auch per Videokonferenz“, sagt Birgit Hofmann, eine Autorin der „Ergänzenden Materialien“ zum Medienkompass M-V (II).
Ausgangsgedanke ist bei jedem Kursangebot nicht die Absicht, ein bestimmtes Lernziel zu erreichen, sondern immer die Frage: Was kann der Teilnehmerin und dem Teilnehmer tatsächlich praktisch nützen? Was bietet einen Mehrwert: mehr Lebensqualität, weil körperliche Defizite ausgeglichen werden oder die Familie wieder näher rückt; was bietet mehr Freude, weil das schon lange gepflegte Hobby neu entdeckt werden kann?
Sämtliche Materialien können deshalb so zusammengestellt werden, wie sie einem selbst oder dem geplanten Kurs dienlich sind. Die unterschiedlichen Seitenfarben und inhaltlichen Übersichten helfen bei der Orientierung.
So stellen braune Seiten Apps und Anwendungen vor. Auf blauen Seiten finden Sie ergänzende Informationen, auf hellgrünen Übersichten über mehrere Apps, die thematisch zusammenpassen. Dunkelgrüne Seiten vereinen Tests und Arbeitsmaterialien. In Magenta und Rot sind Seiten für Kursleitende angelegt, in denen Methoden für die Erwachsenenbildung zusammengestellt und, wo nötig, die Angebotsbeschreibungen des Buches Medienkompass Mecklenburg-Vorpommern (II) verändert wurden. Die QR-Codes auf den Titelseiten verweisen auf zugehörige Filme zu den Kursen und einzelne Erklärfilme.
Roland Rosenstock: „Es ist heute lebensnotwendig, sich auf digitale Medien einzulassen, gerade mit 70 oder 80. Das Material möchte dafür eine Brücke bauen.“
Bert Lingnau, Direktor der Medienanstalt M-V: „Mit den neuen Materialien setzen wir unser Engagement fort, die Medienbildung für die Generation 50+ in Mecklenburg-Vorpommern voranzutreiben. Gerade in unserem Bundesland sind aufgrund der demografischen Entwicklung Angebote für diese Altersgruppe wichtig. Aber auch Menschen in anderen Bundesländern können von den auf unserem Medienkompetenz-Portal veröffentlichten Materialien profitieren.“
Neben den Autoren Roland Rosenstock und Birgit Hofmann haben an diesem Material Lucas Treise und Alexander Kruggel (Filme), Jenny Dankworth, Torsten und Evelyn Hofmann und Ines Sura mitgearbeitet. Eingebunden wurden auch die Greifswalder Silver-Surfer, vor allem Robert Bath, die geholfen und bei den Filmen als Sprechende und Darstellende zur Verfügung gestanden haben.