Medieninformation • 26/2021 vom 04.03.2021

Always on – jung, digital und informiert?

Neue Studie der Medienanstalten zum Informationsverhalten der Generation Z während der Corona-Pandemie vorgestellt

Informationen zur Corona-Pandemie, aber auch zu politischen und gesellschaftlichen Themen beziehen die jungen Zielgruppen fast nur noch online. Doch wo und wie informieren sich digitale Natives genau? Antworten gibt die neue Studie „Aktuelle Informationsportfolios“ der Medienanstalten, die heute in der Veranstaltung „Always on – jung, digital und informiert?“ präsentiert wird. Was diese veränderte Nutzung für den Journalismus bedeutet und welche Konsequenzen sich für die Regulierung ergeben, wird in einem Impulsreferat vertieft und mit Expert:innen im Anschluss an die Studienvorstellung diskutiert.

Die Veranstaltung findet statt am 4. März 2021 von 16:00 bis 17:00 Uhr.

Online und kostenfrei bei ALEX Berlin im TV und Onlinestream

Grußwort
Dr. Wolfgang Kreißig, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg

Vorstellung der Studie
Martina Winicker, Managing Director, IFAK Institut

Impuls aus der journalistischen Praxis
Anna Metzentin, Journalistin und Moderatorin

Paneldiskussion
Dr. Anja Zimmer, Koordinatorin des Fachausschusses Regulierung der Medienanstalten und Direktorin der Medienanstalt Berlin Brandenburg
Dr. Martin Emmer, Professor für Kommunikationswissenschaft an der Freien Universität Berlin

Dr. Martin Emmer, Professor für Kommunikationswissenschaft an der Freien Universität Berlin

Alexander Sängerlaub, Direktor von futur eins

Ab 16:00 Uhr finden Sie die Studienergebnisse auf der Website der Medienanstalten zum Download.

„Mit den Ergebnissen unserer Studie wird deutlich, dass die Produzierenden informierender Inhalte gegenüber Marken wie YouTube und Google oft in den Hintergrund treten. Wenn sich Nutzerinnen und Nutzer aber nicht mehr daran erinnern, von wem eine Nachricht stammt, hat das Auswirkungen. Für die Produzierenden, die kaum noch eine Bindung an ihre Marke erreichen und für die Nutzenden, die besonders gefordert sind, seriöse Angebote zu erkennen", erläutert Dr. Anja Zimmer, Koordinatorin des Fachausschusses Regulierung der Medienanstalten und Direktorin der Medienanstalt Berlin Brandenburg, die Studienergebnisse.

Zentrale Ergebnisse der Studie

- Generell äußert die Mehrheit der befragten 14- bis 29-Jährigen ein Interesse an aktuellen, politisch und gesellschaftlich relevanten Themen. Dazu zählen die im Erhebungszeitraum alles bestimmende Corona-Pandemie, aber auch Themen aus den Bereichen Politik, Umwelt und Klima. Soft News, beispielsweise Meldungen über Prominente, sind im Durchschnitt weniger relevant. Das Informationsbedürfnis lässt sich auf folgende Formel bringen: Je älter die Befragten, desto höher ist das Bedürfnis nach Information und desto stärker ist das Interesse an gesellschaftspolitischen Themen.

- Die überwiegende Mehrheit der Befragten informiert sich täglich über originäre Onlineangebote, aber für jede Zweite/jeden Zweiten spielt auch das Fernsehen (51 Prozent) als klassisches Medium für die tägliche Information eine relevante Rolle. Onlineangebote sind fest in den informierenden Routinen junger Nutzenden verankert: Jede dritte befragte Person nutzt täglich eine News App, und jede zweite hat mindestens ein Nachrichtenangebot auf einer Social-Media-Plattform abonniert.

- Klassische Medien spielen auch in der jungen Zielgruppe eine Rolle, aber mehrheitlich nicht mehr auf dem klassischen Verbreitungsweg. So werden beispielsweise die Angebote von Lokalzeitungen vor allem über die Plattform Facebook angesteuert.

- Digitale Verbreitungswege führen zudem dazu, dass viele Kontakte mit Medieninhalten aus Sicht der Nutzenden zufällig erfolgen, da sie selten gezielt nach Informationen suchen. Das gilt insbesondere für die Nutzung von informierenden Angeboten über soziale Medien: Zwei Drittel der Social-Media-Nutzungen lassen sich als „zufällig“ bezeichnen.

Über die Studie
Die Studie wurde vom Markt- und Sozialforschungsinstitut IFAK im Auftrag der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) durchgeführt. Untersucht wurde die Informationsnutzung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Der Fokus lag dabei auf den Nutzungsmotiven und -modi sowie den Qualitätsurteilen der Nutzenden. Kern der methodischen Umsetzung der Onlinebefragung ist ein Medientagebuch, das die Erfassung einzelner Informationsvorgänge und die anschließende Bewertung ermöglicht.

Weitere Informationen über die Medienanstalten finden Sie unter: www.die-medienanstalten.de

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