Medieninformation • 21.09.2005 • Neubrandenburg

Spenden für die neue Stiftung

Neubrandenburger dfb-Regionalbeauftragte feiert 35-jähriges Dienstjubiläum

aus: Anzeigenkurer

Neubrandenburg (AK/Bauszus). Blumen und Geschenke wollte sie nicht zu ihrem 35-jährigen Dienstjubiläum. Statt dessen bat Sieglinde Scheel, Regionalbeauftragte des Demokratischen Frauenbundes e.V. (dfb) der Mecklenburgischen Seenplatte</BG>, um Spenden für ihre Stiftung zur Unterstützung ehrenamtlicher Arbeit. „Einen Blumenstrauß voller Wünsche für eine Frau mit Charisma und Charme“ überbrachten dennoch Claudia Beuthin und Silke Reh vom Frauenradio „Frida“, indem sie beim NB-Radiotreff 88,0 eine Sendung mit vielen Gratulanten produzierten, darunter WeggefährtenInnen, MitstreiterInnen und Verbündete, die Sieglinde Scheel in den vergangenen Jahren begleitet haben. Eine Zeit, in der sie sich immer wieder für die Interessen und Belange der Frauen einsetzte.
Das begann bereits in den 70er Jahren. Die studierte Textilingenieurin war erst 23, als sie den Kreisverband Neustrelitz übernahm. Sie organisierte Frauentreffs und baute Frauengruppen in Wohngebieten auf. „Ich bin kein Büromensch“, sagt die heute 56-Jährige über sich. Viel lieber sei sie in der Region unterwegs, um auf Menschen zuzugehen und mit ihnen gemeinsam etwas anzupacken. So lernte sie recht schnell, Führungsarbeit zu übernehmen. Immerhin leitete sie in jenen ersten Jahren bereits 100 Gruppen im Kreis mit insgesamt etwa 5 000 Mitgliedern. Ende der 70er Jahre übernahm sie bereits den Gesamtverband mit über 1000 Gruppen und rund 60 000 Mitgliedern. 1982 wurde sie Vorsitzende des Bezirkes. Ein paar Jahre später fuhr sie nach Kambodscha und hielt Vorträge über die Geschichte der Frauen in der DDR.
Ihr drittes Jahrzehnt als „Frauenbeauftragte“ begann für die in Siedenbrünzow bei Demmin Geborene unter veränderten gesellschaftlichen Bedingungen. „Meine größte Herausforderung“, sagt Sieglinde Scheel zurückblickend. Damals habe sie schon überlegt, ob sie wirklich weiter machen oder sich vielleicht doch einem neuen Betätigungsfeld zuwenden sollte. Die engagierte Neubrandenburgerin besann sich. „Es konnte doch nicht alles verkehrt gewesen sein“, dachte sich die damals 41-Jährige. Also blieb sie dabei und war immer noch mittendrin, als am 27. Oktober 1990 der „große DFB“ in den „kleinen dfb“ umgewandelt wurde. So ergibt es sich auch, dass ihr 35-jähriges Dienstjubiläum in das 15. Jahr des dfb fällt. Natürlich mache sie weiter. Und mit ihr alle jene, die sie auf diesem Weg begleitet haben. „Denn allein kann man eine solche Arbeit nicht leisten“, betont Sieglinde Scheel, die heute von ihrem Büro in der Neubrandenburger Einsteinstraße 8 die Arbeit der Kreisverbände Müritz, Demmin und Neubrandenburg/Mecklenburg-Strelitz organisiert.
Ihr schönstes Erlebnis in diesen 35 Jahren? „Das war 1997, als unser Neubrandenburger Frauen- und Mädchentreff eröffnet wurde“, erzählt Sieglinde Scheel strahlend. Inzwischen gibt es acht weitere Treffs in der Mecklenburgischen Seenplatte, die anspruchsvolle Arbeit für Frauen und Familien leisten.
Wenn man Sieglinde Scheel, die von der Pike auf alle Ebenen des dfb „durchlaufen“ hat, fragt, was aus heutiger Sicht das Interessanteste an ihrer Arbeit war, dann antwortet die diplomierte Gesellschaftswissenschaftlerin: „Dass ich in zwei verschiedenen Gesellschaftsordnungen gelebt und gearbeitet habe. Denn so habe ich erlebt, wie verschiedene Gesellschaftsordnungen Frauenförderung betreiben.“
Einen großen Wunsch hat Sieglinde Scheel übrigens noch: Sie denkt an eine wissenschaftliche Arbeit über die Geschichte des dfb Neubrandenburg. Und wer die schreiben wird, liegt natürlich auf der Hand...

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