Bürgermedien stärken die Demokratie!
Tagung und Jahresempfang der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern am 5. Juni 2024 in Schwerin
80 Gäste kamen am 5. Juni 2024 nach Schwerin zur Tagung der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern, in der die Bedeutung der Bürgermedien in Mecklenburg-Vorpommern und in Deutschland gewürdigt wurde. Anlass war das 40-jährige Bestehen von Bürgermedien – 1984 startete der erste Offene Kanal Deutschlands in Rheinland-Pfalz. In Mecklenburg-Vorpommern ging im Januar 1996 der Offene Kanal in Neubrandenburg als erstes Bürgermedium auf Sendung.
Bürgermedien sind wichtige Bestandteile der deutschen Medienlandschaft. Hier werden – von Bürgerinnen und Bürgern – Filme, Radiosendungen und Online-Medien produziert. Hier wird über mediale Wirkungsweisen aufgeklärt, über gesellschaftliche Debatten und politische Fragen diskutiert – und das Ganze mit Spaß und Neugier verbunden.
Sandra Nachtweih, die Vorsitzende des Medienausschusses Mecklenburg-Vorpommern, sagte: „Der Bürgerjournalismus stellt eine Bereicherung unserer Medienlandschaft dar. Er belebt sie durch neue Perspektiven, erweitert den Horizont und stärkt demokratisches Verhalten, indem er die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürger fördert.“
Die 1. Vizepräsidentin des Landtages Mecklenburg-Vorpommern, Beate Schlupp, dankte in ihrem Grußwort der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern, dass diese sich seit vielen Jahren für Bürgermedien engagiere. Bürgermedien würden eine lebendige öffentliche Debatte fördern. Sie würden helfen, Dinge kritisch zu hinterfragen und so die Demokratie stärken. Menschen setzten sich hier aktiv mit Medien auseinander und würden so Medienkompetenz erwerben.
Der Direktor der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern, Bert Lingnau, beschrieb, welche Bürgermedien es in Mecklenburg-Vorpommern gebe. Dazu gehörten u. a. die fünf Mediatope der Medienanstalt in Schwerin, Rostock, Neubrandenburg, Greifswald und Malchin, aber auch das Lokalradio Rostock und Grevesmühlen TV: „In Mecklenburg-Vorpommern bieten Bürgermedien bunte, besondere und abwechslungsreiche Programme sowie Sendemöglichkeiten, die gern und oft genutzt werden. In all diesen Sendungen finden sich kulturelle Aspekte – Kultur aus Stadt und Land, Kultur aus Medien und Gesellschaft, aus Geschichte, Literatur oder Architektur.“
Dr. Wolfgang Ressmann, der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Medien e. V., beschrieb die reichhaltige Bürgermedienlandschaft in Deutschland. Insgesamt gebe es bundesweit etwa 150 Bürgermedien unterschiedlicher Art. Viele dieser Einrichtungen würden beispielsweise auch junge Leute in Medienberufen ausbilden oder Bundesfreiwillige qualifiziert betreuen.
In einer Gesprächsrunde, moderiert von René Dettmann, Referent der Medienanstalt MV, wurde u. a. die aktuellen Inhalte und Herausforderungen von Bürgermedien in Mecklenburg-Vorpommern thematisiert. Mit dabei waren: Julian Barlen (Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern), Kristin Schröder (Geschäftsführerin des Lokalradios Rostock), Jens Anders (Redaktion „Toitenwinkler Augenzeuge“, Rostock), Martina Kelling (Leiterin des Mediatops Neubrandenburg) und Dr. Wolfgang Ressmann.
Eine Erkenntnis: Bürgermedien sind heutzutage deutlich professioneller als in früheren Jahren, ihr Themenspektrum ist breiter. Zudem sind sie immer dort stark, wo sie eng mit der örtlichen Gemeinschaft – über die sie berichten – vernetzt sind.
Nach der Tagung wurde auf dem Jahresempfang 2024 der Medienanstalt weiter angeregt über Bürgermedien, ihre 40-jährige Geschichte sowie künftige Herausforderungen diskutiert.