Medieninformation • 66/2012 vom 04.12.2012

Gute Werte für ortsnahes TV in Ostdeutschland

Studie „Funkanalyse Ostdeutschland 2012“ in Berlin präsentiert

(Berlin, den 04. Dezember 2012). Die fünf ostdeutschen Landesmedienanstalten haben am Dienstag, den 04.12.2012, in der Gemeinsamen Geschäftsstelle der Medienanstalten die gemeinsame Publikation „Ortsnahes Fernsehen im Osten Deutschlands – Funkanalyse Ostdeutschland 2012“ (Autoren: Holger Liljeberg und Sindy Krambeer) vorgestellt. Die zum ersten Mal länderübergreifend in dieser wissenschaftlichen Tiefe durchgeführte Reichweitenanalyse zum ortsnahen Fernsehen in Ostdeutschland setzt methodisch einen neuen Standard und dokumentiert die Akzeptanz und Nutzung des lokalen Fernsehens.

Das lokale Fernsehen unterscheidet sich durch seine regionale Orientierung deutlich von den nationalen TV-Programmen und den dritten Programmen der ARD und ist aufgrund dieser Nähe fest in den Zuschaueralltag integriert. Im Ergebnis dieser Studie wurden vergleichbare Reichweitenzahlen ermittelt, die eine einheitliche Vermarktung des lokalen Fernsehens Ostdeutschlands erlauben und entscheidend zur wirtschaftlichen Konsolidierung der Veranstalter beitragen.

Für die Erhebung führte die INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung Berlin im Zeitraum von September bis November 2011 und von Februar bis April 2012 insgesamt 33.304 Interviews durch. Bei dieser computergestützten telefonischen Befragung wurden die potenziellen Nutzer aller Lokal-TV-Sender in den ostdeutschen Bundesländern erfasst. Zunächst erfolgte das unabhängig von den tatsächlichen technischen Reichweitenmöglichkeiten der Sender, danach wurden zielgerichtet die Haushalte angesprochen, in denen ortsnahes Fernsehen empfangen werden kann. Das Auswahlverfahren wurde nach den üblichen Kriterien des Arbeitskreises deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute (ADM e.V.) durchgeführt.

Insgesamt sind die Zuschauer mit ihren lokalen Programmen sehr zufrieden. Fast 40 Prozent bewerteten ortsnahes TV als gut bis sehr gut, 46 Prozent gaben dem Lokal-TV die Note drei. Die soziodemographischen Daten der Zuschauerinnen und Zuschauer des lokalen Fernsehens (Alter, Geschlecht, Schulbildung, Berufstätigkeit, Haushaltsgröße und Haushaltsnettoeinkommen) entsprechen im Wesentlichen der Bevölkerungsstruktur in den jeweiligen Bundesländern.

Für die ostdeutschen Medienanstalten ist somit die Funkanalyse 2012 ein weiterer wichtiger Beleg dafür, dass die Angebote des lokalen Fernsehens - trotz des wirtschaftlich schwierigen Umfeldes - einen beachtlichen publizistischen Vielfaltsbeitrag leisten. Deshalb ist es ihnen auch weiterhin ein Anliegen, die Angebotsmöglichkeiten für lokales Fernsehen zu erhalten und auszubauen. Die Medienanstalten unterstützen die Lokal-TV-Veranstalter daher auch bei der Programmverbreitung, der Digitalisierung und der Entwicklung neuer Angebote für die Nutzung via Internet.

Auch in absehbarer Zeit wird es von großem Interesse sein, wie sich die tatsächliche Nutzung und die Reichweiten des lokalen Fernsehens in Ostdeutschland entwickeln.

Jochen Fasco
Thüringer Landesmedienanstalt (TLM)

Dr. Uwe Grüning
Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM)

Dr. Hans Hege
Medienanstalt Berlin Brandenburg (mabb)

Martin Heine
Medienanstalt Sachsen-Anhalt (MSA)

Dr. Uwe Hornauer
Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern (MMV)
 

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