Medieninformation • 31/2017 vom 07.07.2017

Zur Bedeutung von Medieninhalten und deren Verbreitung – neues Medienanstalten-Jahrbuch erschienen

Zahl lokaler TV-Programme rückläufig, Angebot des privaten Rundfunks in Deutschland steigt aber weiter

Das Jahrbuch 2016/2017 der Medienanstalten gibt einen umfassenden Überblick über Angebot, Entwicklung und Marktsituation des privaten Rundfunks in Deutschland sowie Informationen zu allen großen Arbeitsschwerpunkten der Landesmedienanstalten.

Die Zahl der für die Vielfalt besonders wichtigen lokalen/regionalen und landesweiten privaten TV-Anbieter ist aufgrund der schwierigen Marktsituation seit Jahren kontinuierlich rückläufig und von 146 Angeboten im Jahr 2013 auf 128 Angebote Anfang 2017 zurück gegangen. Dagegen ist die Zahl der privaten bundesweiten Fernsehsender seit 2013 von 160 auf 203 gestiegen. Auch im privaten Hörfunk hat sich im Fünf-Jahres-Vergleich die Anzahl der Sender ohne Berücksichtigung von reinen Webradios von 270 auf 288 erhöht. Daneben gibt es über 180 Bürgermedien in Deutschland.

Siegfried Schneider, der Vorsitzende der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM): „Die einmalige Vielfalt der deutschen Rundfunklandschaft konnte so nur in einem föderal verfassten Land entstehen. Es ist das große Anliegen der Medienanstalten, diese Vielfalt zu bewahren und den Schutz von wichtigen gesellschaftlichen Interessen auch in einer digitalen Medienordnung zu verankern. Dabei bringen wir die Interessen der Länder mit den nationalen und internationalen Belangen einer globalen Medienwelt in Einklang.“

Plattformregulierung, Digitalisierung, Internet-Streaming – diese und weitere Themen aus der Arbeit der Medienanstalten stehen außerdem im Mittelpunkt des gerade erschienenen Jahrbuchs 2016/2017. So wurde zuletzt im Bereich der Aufsicht die Frage immer drängender, wie mit rundfunkähnlichen Internet-Streamingangeboten im Hinblick auf Lizensierung und Werbekennzeichnung umzugehen ist. Bei den Themen Vielfaltssicherung und Transparenz geht es aktuell vor allem um die Fragen der Regulierung von Plattformen und Intermediären. Hier setzen die Medienanstalten auf eine baldige Anpassung der Gesetze.

Das Jahrbuch dokumentiert die Arbeit der 14 Landesmedienanstalten sowie deren länderübergreifende Zusammenarbeit in den gemeinsamen Gremien und Kommissionen, wie DLM, ZAK (Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten), GVK (Gremienvorsitzenden-konferenz), KEK (Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich) und KJM (Kommission für Jugendmedienschutz). Große Teile des Serviceangebots der Medienanstalten, darunter die Verzeichnisse mit Adressen und Ansprechpartnern zu Veranstaltern, Medienkompetenzinitiativen und Bürgermedien, die sich tagesaktuell auch auf den Seiten der jeweils zuständigen Landesmedienanstalt finden, sind auf der Webseite der Medienanstalten zusammengefasst.

Herausgeber des Jahrbuchs ist die medienanstalten – ALM GbR. Es erscheint im Vistas Verlag und ist zum Preis von 25,00 Euro im Buchhandel (ISBN 978-3-89158-633-4) oder direkt beim Verlag (www.vistas.de) erhältlich.

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