Hochkarätige Experten diskutierten aktuelle Herausforderungen der Medienaufsicht und boten bereits konkrete Lösungsvorschläge – das war das DLM-Symposium 2018 am 19. April in Berlin. In den Diskussionen und Beiträgen wurden fünf zentrale Leitlinien für eine zeitgemäße Regulierung deutlich:
Rechnende Maschinen sind zu Akteuren der Medien geworden. Sie erschaffen, empfehlen und verbreiten Inhalte. Das kann eine Gefahr für Meinungsbildung und Meinungsvielfalt sein. Es wird Zeit für neue Regulierungsmodelle, die dieser Entwicklung gerecht werden.
Facebook, Google und Co. sind die neuen Gatekeeper. Die Landesmedienanstalten befürworten zusätzliche Regelungen im Rundfunkstaatsvertrag, damit Informationsintermediäre offenlegen, nach welchen Kriterien sie Suchergebnisse ermitteln und auswählen.
Der Erfolg von Inhalten hängt nicht nur von ihrer Qualität, sondern im Wesentlichen von ihrer Auffindbarkeit ab. Die entsprechenden Auswahlkriterien von Plattformen wie YouTube und Co. sind jedoch bisher weitestgehend intransparent. Diskriminierung einzelner Angebote muss auf jeden Fall verhindert werden.
Bisher unterliegen Rundfunkangebote im Internet genauso der Lizenzpflicht wie linear verbreiteter Rundfunk. Die Landesmedienanstalten bekräftigten ihre Forderung nach einer pragmatischen Anzeigepflicht.
Nutzer-Souveränität muss im Mittelpunkt einer modernen Plattformregulierung stehen. Die Ordnungskriterien für die Darstellung von Inhalten sollten einfach und schnell nachvollziehbar sein können. Die Landesmedienanstalten unterstützen das Ziel, den diskriminierungsfreien und chancengleichen Zugang regulatorisch sicherzustellen.
Alle Inhalte des DLM-Symposiums finden Sie im ausführlichen Tagungsbericht.
DLM-PM "Medienordnung 4.0: 'Wie kann zeitgemäße Regulierung aussehen?'" (206 KB)