Medienkompetenz
Förderung, Projekte und Initiativen der Landesmedienanstalten
Vorwort
Es ist Alltag, dass digitale Medien Einzug in unser Leben gehalten haben. Wenn die digitalisierte Lebenswelt näher betrachtet wird, liegt der Fokus häufig auf jungen Menschen und deren Umgang mit den Medien. Denn es sind die jüngeren Generationen, die in den nächsten Jahren mitbestimmen, wie Gesellschaft mit dem Internet umgeht und wie der Handlungsrahmen zukünftig gestaltet wird. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist die Vermittlung von Medienkompetenz von wegweisender und gesellschaftsrelevanter Bedeutung.
Für eine generationsübergreifende Medienbildung ist es hilfreich, in die digitalen Lebenswelten der jungen Generationen einzutauchen, diese zu verstehen, Bedürfnisse zu erkennen und daraus eine angemessene Kommunikation und eine aktive sowie nachhaltige Medienbildungsarbeit abzuleiten.
Zum Beispiel bewerten jüngere Generationen Privatheit völlig anders als die Älteren. Bei ihnen sind personenbezogene Daten weniger schützenswert als beispielsweise Informationen zur sozialen Reputation. Darüber hinaus besteht eine hohe Diskrepanz
zwischen den empfundenen Unsicherheiten und Unklarheiten bezüglich der Sicherheit im Internet beziehungsweise bei der Nutzung von Smartphones und der eigenen Handlungsrelevanz. An dieser Stelle muss Medienkompetenzvermittlung ansetzen und weitergehen. Es reicht nicht, von den Gefahren zu wissen, sondern es müssen ein gesundes Misstrauen und eine Handlungskompetenz entwickelt werden sowie sollte
eine Reflektion der eigenen Aktivitäten erfolgen.
Wie weitreichend und umfassend Medienkompetenzförderung sein muss, spiegelt sich in den vielfältigen Gemeinschafts- und Einzel-Projekten der Landesmedienanstalten wider. Die unterschiedlichen Facetten der medienpädagogischen Arbeit vor Ort sind in dieser Broschüre zusammenfassend dargestellt. Die Landesmedienanstalten agieren dabei in allen Bildungsbereichen: Kinder und Jugendliche lernen ihren Medienumgang kritisch zu reflektieren, professionell Erziehende, Lehrkräfte, aber auch Medienschaffende können vielfältige Fortbildungsangebote nutzen, Eltern und Großeltern werden kompetent in Fragen der Medienerziehung beraten.
Perspektivisch gilt es, die aufgeführten Maßnahmen zu verstetigen, breiter zu etablieren, weiterzuentwickeln und zu ergänzen. Dazu ist eine kontinuierliche Netzwerkarbeit, nicht nur auf lokaler und regionaler, sondern auch auf länderübergreifender und bundesweiter Ebene erforderlich. Dieser Aufgabe werden die Landesmedienanstalten im Dialog mit Partnern aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft gerecht.
Jochen Fasco
Koordinator des Fachausschusses
„Bürgermedien, Medienkompetenz und Jugendschutz“
der Landesmedienanstalten