Digitalisierungsbericht Audio 2021
Fünf Millionen mehr DAB+-Radios in Haushalten in Deutschland im letzten Jahr und eine auf 66 Prozent gestiegene Netto-Digitalisierungsquote sprechen eine klare Sprache: In Deutschland wird verstärkt digitales Radio empfangen. Dies geht aus dem aktuellen Digitalisierungsbericht Audio 2021 hervor, der heute im Rahmen des Digitalradiotags der Medienanstalten vorgestellt wurde.
Auch die Systemrelevanz des Hörfunks wurde in den letzten Monaten erneut unter Beweis gestellt. Wenn Mobilfunk ausfällt, wie zuletzt während der Flutkatastrophe diesen Sommer, ist lokaler und regionaler Hörfunk für die Bürgerinnen und Bürger essenziell wichtig, um schnell und zuverlässig mit verlässlichen Informationen versorgt zu werden.
„Vielfalt von Angeboten und Inhalten im Hörfunk sind in einer Gesellschaft unverzichtbar. Auch die Funktionsvielfalt des digitalen Hörfunks überzeugt immer mehr Nutzerinnen und Nutzer, auf digitale Empfangsgeräte umzusteigen. Sie erwarten, dass diese inhaltliche Vielfalt bei ihnen auch ankommt. Dies stellen wir als Medienanstalten sicher, denn Chancengleichheit der Anbieter und Angebote ist keine Selbstverständlichkeit, sondern muss eingefordert werden“, kommentiert Dr. Wolfgang Kreißig, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten, anlässlich der Vorstellung des Digitalberichts Audio 2021.
Die wichtigsten Ergebnisse des Digitalisierungsbericht Audio 2021
Zahl der DAB+-Radiogeräte steigt
Die Zahl der DAB+-Radios hat um mehr als 5 Millionen zugenommen und liegt nunmehr bei knapp 21,7 Millionen. Bei gut 8,5 Mio. dieser Geräte handelt es sich um Autoradios. Damit empfängt mittlerweile knapp ein Fünftel der Autoradios über den digital-terrestrischen Standard. Vor dem Hintergrund der Digitalradiopflicht für Neuwagen ist zu erwarten, dass die Digitalisierung des Hörfunkempfangs im Auto in den kommenden Jahren weiter an Fahrt aufnehmen und vor allem DAB+ davon profitieren wird.
1/3 der Personen mit Zugang zu DAB+-Geräten
Fast ein Drittel (30,4 Prozent) der Personen ab 14 Jahren in Deutschland hat Zugang zu einem DAB+-Radiogerät. Das sind 21,5 Mio. Personen, 3,6 Mio. mehr als im Vorjahr.
Netto Digitalisierungsquote von 66%
Mehr als 46 Millionen Personen in Deutschland empfangen ihr Radioprogramm auch digital oder hören Webradio. Die Netto-Digitalisierungsquote steigt damit auf 66 Prozent.
Haushaltsausstattung DAB+
Die Zahl der DAB+-Haushalte hat die Marke von 11 Millionen geknackt. Das sind gut 1,1 Millionen mehr als im Vorjahr. Im bundesweiten Durchschnitt verfügt mehr als jeder vierte Haushalt (27 Prozent) über mindestens einen DAB+-Empfänger.
Rückgang der analogen Übertragung
Das analoge UKW bleibt in der Gesamtschau zwar weiterhin der am weitesten verbreitete Übertragungsweg für den Hörfunk, muss aber bei der Haushaltsausstattung, der Zahl der Radiogeräte und beim meistgenutzten Empfangsweg weitere Anteile an die digitale Radioübertragung abgeben.
Meistgenutzter Empfangsweg
Nach der am häufigsten genutzten Radioempfangsart gefragt, nennt fast jeder Dritte (31 Prozent) einen digitalen Empfangsweg. Damit steigt die Zahl derjenigen, die ihr Radioprogramm vorzugsweise digital hören auf knapp 22 Mio. Personen in Deutschland – das entspricht einer Verdoppelung innerhalb von fünf Jahren.
In Haushalten mit DAB+-Gerät ist der digital-terrestrische Standard auch die meistgenutzte Empfangsart. Mehr als vier von zehn Personen nutzen in diesen Haushalten vorzugsweise DAB+.
Über den Digitalisierungsbericht Audio der Medienanstalten
Der Digitalisierungsbericht Audio wurde im Auftrag der Medienanstalten unter Beteiligung von ARD, Deutschlandradio, Media Broadcast und Vodafone durch das Forschungsinstitut Katar erhoben.
Die Befragung erfolgte per computergestützter telefonischer Interviews (CATI) sowie per Webinterview (CAWI). Die Datenerhebung erfolgte zwischen dem 03.05. und dem 30.06.2021.
Die Grundgesamtheit bildet die deutschsprachige Wohnbevölkerung ab 14 Jahren. Sie entspricht da¬mit der Definition, die auch der Media-Analyse (ma) zugrunde liegt (= deutsche Haushalte plus Haushalte mit EU-27-Haushaltsvorstand plus Haushalte mit Nicht-EU-Haushaltsvorstand mit abgeschlossener Schulausbildung). Die Grundgesamtheit umfasst in diesem Jahr 70,635 Millionen Personen ab 14 Jahren in 40,768 Millionen Haushalten.
Den Digitalisierungsbericht Audio 2021 finden Sie hier: