Publikation • 17.09.2024

Lokale Medienvielfalt stärken

Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern legt Jahresbericht 2023 vor

Die Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern (MMV), das Kompetenzzentrum für privaten Rundfunk, digitale Medien und Medienkompetenz in Mecklenburg-Vorpommern, legt ihren Jahresbericht 2023 vor. 

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Die Globalisierung führt nicht nur dazu, dass die Welt – scheinbar – enger zusammenrückt, dass die Mobilität zunimmt und Entfernungen schneller überwunden werden können, dass wir uns online alle medialen Angebote aufs Smartphone oder ins Wohnzimmer holen, dass wir sämtliche Nachrichten der Welt rund um die Uhr abrufen können – ja, all das ist möglich, aber die Globalisierung führt auf der anderen Seite auch zu abnehmenden Angeboten der regionalen klassischen Medien. Das ist seit einigen Jahren zu beobachten. Dieser Entwicklung muss entgegengesteuert werden.

Die Medienanstalt MV hat darum im Jahr 2023 verstärkt auf die Bedeutung der lokalen privaten TV-Programme in Mecklenburg-Vorpommern hingewiesen. Sie sind wichtig für die Meinungsbildung und die Medienvielfalt im Land und sollen es bleiben. Denn die Programme berichten nicht nur über negative Ereignisse, über Skandale und Katastrophen, sondern bringen auch positive Nachrichten und zeigen Fortschritte in den betreffenden Regionen. Die Lokal-TV-Veranstaltenden sind tief im Land verwurzelt – sie sorgen dafür, dass unsere Heimat, unsere Kultur, unsere Gegenwart im Fernsehen abgebildet werden. Dadurch stiften sie Identität. Das alles wurde auf einem Parlamentarischen Abend, zu dem die Medienanstalt im Mai 2023 ins Schweriner Schloss eingeladen hatte, und in einem „Zukunftsdialog Lokal-TV in MV“ im September 2023 in Güstrow diskutiert. Genaueres erfahren Sie auf den Seiten 32 bis 33.

Im Juni 2023 kamen über 100 Gäste nach Schwerin zu einer gemeinsamen Tagung der Medienanstalt MV und der Landeszentrale für politische Bildung MV. Vorgestellt und diskutiert wurden die Ergebnisse der neuen Studie „Mediennutzung und politische Kultur in MV“, die vom Hamburger Leibniz Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut durchgeführt wurde. Die Studie ergab u. a., dass auch der private Rundfunk und die Bürgermedien stark und oft zur Information über das aktuelle Geschehen genutzt werden. Medien sollten durch Glaubwürdigkeit auch ihre Skeptiker überzeugen. Am ehesten sind diejenigen Menschen mit der Demokratie zufrieden, die den Eindruck haben, sie könnten politisch mitgestalten. Weitere Studien-Ergebnisse lesen Sie auf den Seiten 15 bis 16.

Seit dem Frühjahr 2023 ist die Medienanstalt MV an einer bundesweiten Kooperation zwischen allen 14 Medienanstalten in Deutschland und dem Bundeskriminalamt (BKA) beteiligt. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit werden Internet-Inhalte auf ihre strafrechtliche Relevanz sowie mögliche Gefährdungsaspekte geprüft und die Verdächtigen ermittelt. Die Medienanstalten übernehmen dabei die Durchsetzung des Verbreitungsverbots der strafbaren und zugleich nach dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag unzulässigen Inhalte. Von Mai bis Dezember übermittelte das BKA insgesamt 141 Löschanregungen an die Medienanstalt MV. Es handelte sich dabei ausschließlich um Beiträge und Kommentare von Nutzenden aus MV. Rund 89 Prozent der Fälle wurden, nachdem wir vorgingen, von den betreffenden Plattformen gelöscht bzw. in Deutschland gesperrt. Mehr über die Medienaufsicht der Medienanstalt erfahren Sie auf den Seiten 22 bis 27.

Über die Arbeit unserer fünf Mediatope in Rostock, Schwerin, Neubrandenburg, Greifswald und Malchin berichten wir auf den Seiten 36 bis 45. Und unsere Aktivitäten für mehr Medienkompetenz in MV und bundesweit werden auf den Seiten 46 bis 50 dargestellt.

Der Jahresbericht 2023 ist kostenlos bei der Medienanstalt erhältlich und hier abrufbar.

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