Unsere eigene Schülerzeitung
Beschreibung
Kinder haben ihre eigenen Themen, Interessen und Meinungen, über die sie sprechen möchten.
Durch die Erstellung einer eigenen Schülerzeitung lernen Kinder das Medium Zeitung als Kommunikations- und Informationsmittel kennen, mit dem sie selbst zu Meinungsmacherinnen und -machern werden können.
Es kann mit Mitschülerinnen und -schülern sowie Erwachsenen kommuniziert und über Geschehnisse, die das Schulleben betreffen, informiert werden. Der aktive und kreative Produktionsprozess ermöglicht den Kindern zudem, Wirkungen medialer Inhalte zu erkennnen und Ziele der Zeitungsmacherinnen und -macher zu hinterfragen.
Darüber hinaus werden die Schreib- und Lesemotivation gefördert.
Ziele
- Kennenlernen der Zeitung als Kommunikations- und Informationsmittel
- Formulieren und Verbreiten der eigenen Meinung
- Kennenlernen und Anwenden von Gestaltungsmöglichkeiten
- Förderung von Kreativität und Fantasie
- Erstellen einer eigenen Schülerzeitung
- Förderung der Schreib- und Lesemotivation
- Entwicklung von Schreib-, Lese- und kommunikativer Kompetenz
- Entwicklung sozialer Kompetenzen
Fachbezug
Fachunabhängig, besonders empfehlenswert für Deutsch
Medien | Medieninhalte
Zeitung
Zielgruppe
Kinder ab 9 Jahren
Teilnehmerzahl | Begleitung
Klassenstärke | 2 pädagogische Fachkräfte und 1 Medienpädagogin bzw. -pädagoge
Ablaufform und -dauer
Projekt | mehrere Wochen
Sozialform(en)
Plenum, Gruppenarbeit
Methode(n)
Erfahrungsaustausch, Zeitungsschau, Zeitungsanalyse, Vortrag, Erstellung einer Schülerzeitung
Ablaufskizze
Einheit 1 – Vorbereitung
1. Sammeln, Sichten, Analysieren
Vor Projektbeginn sammeln die pädagogische Fachkraft und die Kinder, gegebenenfalls mit Hilfe ihrer Eltern, verschiedene Zeitungen und bringen diese mit.
Nach einem kurzen Austausch über die Erfahrungen, Nutzungsgewohnheiten und Vielfalt der Zeitungslandschaft schauen sich alle gemeinsam die mitgebrachten Exemplare an. Ziel soll sein, wichtige Begriffe, Berufe und den Aufbau einer Zeitung kennenzulernen.
Mögliche Fragen:
Was ist eine Zeitung? Wie oft erscheint sie? Worin unterscheiden sich Zeitungen und Zeitschriften? Welche Berufe gibt es, die mit der Zeitungs-Erstellung zu tun haben? Warum gibt es Zeitungen? Welche Zeitungen, Zeitschriften kennen die Kinder, welche lesen sie wie oft? Lesen sie die Zeitung allein oder mit den Eltern? Welche Themen interessieren sie besonders? Warum lesen sie diese Zeitung? Was finden sie spannend?
Eine der gesichteten Zeitungen wird nun im Plenum analysiert. Folgende Kriterien spielen dabei eine Rolle:
- Wie ist die Zeitung strukturiert?
-
Wie ist die Zeitung inhaltlich aufgebaut? Welche Themen deckt sie ab?
(z.B. Zeitungsmantel, Lokalteil, Anzeigenteil) - Wie ist die Titelseite aufgebaut und gestaltet?
-
Welche journalistischen Stilformen werden verwendet?
(Unterscheidung von Information und Meinung) - Hat die Zeitung ein Impressum, und welche Informationen sind darin zu finden?
- Wie oft erscheint die Zeitung?
Die pädagogische Fachkraft hält die Ergebnisse fest.
2. Auswertung
Die Erkenntnisse werden zusammenfassend besprochen sowie offene Fragen geklärt.
Einheit 2 – Die Zeitung
Die Kinder werden über die Bedeutung der Meinungsfreiheit, die Historie und die Herstellung von Zeitungen aufgeklärt.
Grundgesetz Artikel 5
Den Kindern wird ihr Recht auf freie Meinungsäußerung – gemäß Artikel 5 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland – erklärt.
Geschichte der Zeitung
Die pädagogische Fachkraft informiert die Schülerinnen und Schüler über die geschichtlichen Hintergründe und die Entstehung der Zeitungen.
Wie kommt die Zeitung aufs Papier?
Diese Frage wird durch eine pädagogische Fachkraft beantwortet – denkbar sind ein Vortrag oder ein Informationsfilm. Idealerweise besuchen die Kinder eine Druckerei.
Im Plenum wird das neue Wissen noch einmal wiederholt und gegebenenfalls korrigiert.
Einheit 3 – Gründung der eigenen Schülerzeitung
Sammeln, Sichten und Analysieren
Die Kinder sowie die pädagogischen Fachkräfte sammeln im Vorfeld verschiedene Schülerzeitungen.
Die Kinder teilen sich Gruppen auf, analysieren je ein Schülerzeitungs-Exemplar und präsentieren ihre Ergebnisse den anderen Gruppen.
Von der Idee zum Konzept
Bevor das Konzept der eigenen Schülerzeitung entsteht, sollten die Kinder andere Schülerinnen, Schüler und pädagogische Fachkräfte befragen: Was interessiert sie? Möchte sich jemand in das Projekt einbringen?
Im Plenum werden folgende Fragen zu den Rahmenbedingungen des Projektes und der Schülerzeitungs-Produktion geklärt:
Benötigen wir Unterstützung? Welche Arbeitsräume und Technik stehen uns zur Verfügung? Brauchen wir Geld?
Wie soll unsere Zeitung strukturiert sein? Welche Themen möchten wir behandeln? Wie oft soll die Zeitung erscheinen? An wen richtet sie sich? Wer macht mit und übernimmt welche Aufgabe (z.B. Reporter, Redakteur)? Wann möchten wir starten? Wie oft finden unsere Treffen statt?
Die gesammelten Ideen werden durch die pädagogischen Fachkräfte in einem Konzept festgehalten.
Die Schülerzeitung
Wenn das Konzept steht und alle offenen Punkte geklärt worden sind, kann die Produktion der ersten Ausgabe beginnen. Im Vorfeld sollte geklärt werden, wo und wie oft die Zeitung veröffentlicht wird. Darüber hinaus ist eine Auseinandersetzung mit den Persönlichkeitsrechten (Recht am eigenen Bild) und dem Urheberrecht notwendig.
Ziel sollte es sein, dass die Planung, Organisation und Erstellung der Schülerzeitung weitestgehend in den Händen der Kinder liegt. Empfehlenswert sind regelmäßige Besprechungen, die von den pädagogischen Fachkräften begleitet werden.
Nach Fertigstellung und Veröffentlichung der ersten Ausgabe findet eine Reflexionsrunde statt. Erfahrungen werden ausgetauscht und diskutiert: Was ist gut gelaufen und was nicht? Wie sind die Kinder mit ihren Rollen zurechtgekommen, und wie haben sie sich gefühlt?
Die Erkenntnisse fließen in die Planung, Produktion und Veröffentlichung der nachfolgenden Exemplare mit ein.
Materialien und Technik
Exemplarische Zeitungen, 5 Computer mit Internetanschluss, Drucker, Papier
Weiterführende Links und Literatur
Handbuch Online-Schülerzeitung im Deutschunterricht unter
Handbuch Zeitung in der Grundschule – Ideen für den Unterricht unter
Anregungen für die Eltern- und Familienarbeit
Der Trend – weg von der Printzeitung hin zur Nutzung von Online-Zeitungen – macht auch nicht vor Kindern halt. Aus diesem Grund ist ein Anknüpfungsangebot empfehlenswert, in welchem die Kinder sich ausschließlich mit der Erstellung einer Online-Zeitung auseinandersetzen. Auch die eigene Printversion kann als Online-Version erscheinen. Worin liegen Gemeinsamkeiten und Unterschiede? Wie wirkt sich das auf die Leserinnen und Leser aus?
Zur Wissensvertiefung können der Aufbau einer Zeitung oder auch die Produktions-Schritte in einem Animationsfilm dargestellt und damit auch als Lehrfilm eingesetzt werden.
Die Zusammenarbeit mit Medienpädagoginnen bzw. -pädagogen und mit Zeitungsverlagen ist grundsätzlich empfehlenswert.