Meine virtuelle Sprechstunde bei der Ärztin/ beim Arzt - Zukunftsmusik oder Realität?

Beschreibung

In unserem „globalen Dorf“ ist Kommunikation in alle Teile der Welt längst Alltag. Waren es, wie so oft, zunächst militärische, später die wirtschaftlichen Interessen der Großkonzerne, die die Entwicklung der Kommunikation über vernetzte Rechnersysteme – die wir heute als Internet bezeichnen – antrieben, so sind diese Technologien längst in unseren Alltag eingezogen. Videotelefonie, ursprünglich entwickelt, um weltweit agierenden Konzernen und deren Managern die unternehmensinterne Kommunikation zu effektivieren, spielt inzwischen auch im privaten Bereich eine große Rolle, gerade für ältere Menschen, die Freunde und Verwandte nicht mehr regelmäßig besuchen können. Doch Videotelefonie kann durchaus auch den Alltag vereinfachen. Ärztinnen und Ärzte nutzen sie, um ihren Patientinnen und Patienten, die in strukturschwächeren Regionen wohnen, die Möglichkeit regelmäßiger Routinekontrollen zu geben. Das direkte Ärztin-/ Arztgespräch via Skype ist nicht die einzige Möglichkeit, Hilfe und Rat von medizinisch geschultem Fachpersonal zu erhalten. Zahlreiche Foren bieten einen Live-Chat mit anderem medizinischen Personal an. In diesen Foren kann man Fragen stellen, Rat bekommen und Erfahrungen austauschen.

In diesem Workshop sollen die Fähigkeiten zur aktiven Nutzung von verschiedenen Kommunikationsmedien im Hinblick auf Gesundheitsthemen vermittelt werden. 

Ziele

  • Entwickeln instrumentell-qualifikatorischer Fähigkeiten und Fertigkeiten
  • Fördern kommunikativer Fähigkeiten
  • Kennen- und nutzen lernen von Kommunikationsmöglichkeiten des Internets
  • Fördern einer kritischen Auseinandersetzung mit Risiken der öffentlichen Kommunikation, insbesondere in Foren und Chats
  • Vergleichen von menschlicher und medial geprägter Kommunikation
  • Sensibilisieren für mediale Botschaften und deren Wirkung
  • Reflektieren des eigenen kommunikativen Handelns
  • Auseinandersetzen mit der Veränderung der menschlichen Kommunikation
  • Auseinandersetzen mit Kommunikationsbedingungen in einer Mediengesellschaft
  • Reflexion der eigenen Ausdrucks- und Artikulationsweisen in Foren 

Medien | Medieninhalte

PC, Smartphone, Tablet mit Internetzugang | Videotelefonie, Forum 

Teilnehmerzahl | Begleitung

Etwa 10 Teilnehmerinnen/Teilnehmer | 1 – 2 Medienpädagoginnen/-pädagogen, medizinisch geschultes Fachpersonal (bestenfalls eine Ärztin/ein Arzt)

Ablaufform und -dauer

4 Workshops je ca. 3 bis 4 h

Sozialform(en)

Plenum, Einzelarbeit, Gruppenarbeit

Methode(n)

Erstellen eines Gesundheitsforums, ➔ Abfrage mit Moderationskarten

Ablaufskizze

Workshop 1 – Was ist ein Chat-Forum, und welche Möglichkeiten gibt es?

Einstieg

Der Workshop beginnt mit einer Vorstellungsrunde, in der die Teilnehmenden vor allem ihre Erwartungen formulieren. Nach Möglichkeit sollten sie sich auch dazu äußern, zu welchen (gesundheitlichen) Themen besonderer Informationsbedarf besteht. Durch einen Vortrag werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in das Thema der Gesundheitskommunikation eingeführt. Der Vortrag sollte sich inhaltlich vor allem auf die Möglichkeit des Austausches und der Rat gebenden Funktion eines Forums konzentrieren, bei der Auswahl der Beispiele sollten die Erwartungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer berücksichtigt werden.

Hinweis: So verlockend es auch sein mag, via Chat professionell beraten zu werden, stellt dies lediglich eine Ergänzung zum Besuch einer Ärztin/eines Arztes dar, keinen Ersatz! Auch die Seriosität eines solchen Chats sollte kritisch hinterfragt werden. Muss sich eine ärztliche Fachkraft vorher ausweisen, bevor sie Rat geben darf? Wer kontrolliert das? 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben im Anschluss an den Vortrag die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Vergleich von verschiedenen Foren und Chats

Durch den einführenden Vortrag kennen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nun die Möglichkeiten, Risiken, aber auch Vorteile von Foren und Chats. Es gibt mittlerweile unzählige auch recht namhafte Foren, die sich auf Gesundheitsthemen spezialisiert haben, außerdem befassen sich viele Seiten, die in der Regel über Forums- und Chatfunktionen verfügen, mit speziellen Krankheiten. Diese Foren sollen in einem ersten Schritt unter die Lupe genommen werden. Inhaltlich bieten sich beispielsweise die folgenden überregionalen Gesundheitsforen an:

Workshop 2 – Ein eigenes Forum erstellen und betreiben (4 h)

Ein eigenes regionales Forum mit dem Schwerpunkt auf Gesundheitsthemen kann den Teilnehmenden helfen, in Kontakt zu bleiben und neue Kontakte zu generieren. Zudem lernen sie während des Workshops die Expertinnen und Experten, die ihre Fragen beantworten werden, persönlich kennen, bauen im Idealfall eine vertrauensvolle Beziehung zu ihnen auf, und die Hemmschwelle, dem anonymen Internet persönliche Fragen anzuvertrauen, sinkt. Die Mitglieder des Forums unterstützen sich gegenseitig mit ihren Erfahrungen, und es besteht aufgrund der regionalen Ausrichtung durchaus die Möglichkeit, sich auch in der analogen Welt zu treffen.

Während die Teilnehmenden des Workshops selbst verschiedene Blog-Anbietende vergleichen, den Funktionsumfang und das Design festlegen und später als ➔ Moderierende für die Unterforen tätig sind, sollte für die Verwaltung und Administration eine Einrichtung gewonnen werden, die Ältere betreut oder sich mit gesundheitlichen Themen im weiteren Sinne befasst.

Einführung

Mit den Teilnehmenden werden der Sinn und mögliche Inhalte eines eigenen, regional orientierten Forums besprochen. Die Gedanken und möglichen Themen werden zur späteren Verwendung auf Moderationskarten festgehalten. Der Ablauf des Workshops wird besprochen.

Vergleich von Foren-Anbietenden und Einrichtung des eigenen Forums

Die Struktur des Workshops orientiert sich am Angebot „Das regionale oder thematische Forum“. Nach dem Vergleich der Foren, bei dem sich die Teilnehmenden einen Überblick über Funktionen und Gestaltungsvarianten verschafft haben, einigen sie sich gemeinsam auf einen Anbietenden, einen aussagekräftigen Namen und eine Beschreibung des Forums, die sicherstellt, dass es auch über die Schlagwortsuche der Suchmaschinen gefunden wird; außerdem über einzurichtende Unterforen, Verantwortlichkeiten und das Design. Das Erstellen des Forums und das Vornehmen der Grundeinstellungen entsprechend der zuvor getroffenen Vereinbarungen wird durch die Kursleitenden bzw. die Einrichtung, die Ältere betreut, am Ende des Tages oder bis zum nächsten Workshop vorgenommen. Die Teilnehmenden werden mit dem Auftrag entlassen, Themen zu sammeln, die im Forum diskutiert werden können. Dabei werden die am ersten Tag festgehaltenen Wünsche der Teilnehmerinnen und Teilnehmer einbezogen.

Workshop 3 – Ein Forum lebt von seinen Inhalten (4 h)

Einführung

Zu Beginn dieser Einheit stellt die Administratorin/der Administrator das neu erstellte Forum im Plenum vor und nimmt Hinweise für Verbesserungen entgegen. Im Anschluss werden die Themen, die die Teilnehmenden im Forum unterbringen wollen, besprochen, auf die Unterforen verteilt, und es wird festgelegt, wer welche Beiträge verfasst.

Urheberrecht und Datenschutz, Netikette, Aufstellen von Regeln

Gerade in einem öffentlichen Forum ist es wichtig, sich vor der Benutzung mit sämtlichen Rechten und Pflichten, mit Fragen des Urheberrechts, des Rechts am eigenen Bild und der Speicherung von Daten auseinanderzusetzen. Hier bietet sich ein Vortrag an. Öffentliche Plattformen leben von einem regen Meinungsaustausch. Die scheinbare Anonymität des Internets verleitet jedoch Nutzende oft dazu, ihre Ansichten in einer verletzenden, manchmal beleidigenden Form zu vertreten. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die als Moderatorinnen und Moderatoren in ihrem Forum selbst aktiv werden und eine steuernde Funktion übernehmen, muss diese Gefahr bewusst sein. Klare Forumsregeln, die an dieser Stelle gemeinsam erstellt und dann beim Betreiben des Forums auch umgesetzt werden, helfen, das Forum zu einem Ort werden zu lassen, an dem sich jede/jeder mit ihrem/seinem Problem und als Mensch geachtet und angenommen fühlt. Orientierung bieten die FAQs (Frequently Asked Questions = häufig gestellte Fragen) bereits bestehender Foren.

Verfassen der ersten Beiträge

Neben ersten Textbeiträgen können – wo es sich anbietet – auch Fotos online gestellt werden, dabei ist zunächst wahrscheinlich die Unterstützung der Kursleitenden gefragt. Die Teilnehmenden sollten die Beiträge möglichst beantworten, so dass der Start für eine angeregte Kommunikation im neuen Forum erleichtert wird. Auch die medizinische Fachkraft, im Idealfall eine Ärztin oder ein Arzt, wird möglichst sofort aktiv und beantwortet die gestellten Fragen.

Auswertung und Reflexion

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer blicken zum Abschluss noch einmal auf die bisherigen Workshops zurück und treffen Vereinbarungen für das weitere Betreiben des Forums. Wenn regelmäßige Aktualisierungen ausbleiben und die potenziellen Nutzerinnen und Nutzer sich in den Themen nicht wiederfinden, ist es schwer, so eine Seite über längere Zeit am Leben zu erhalten. Ein regelmäßiger weiterer Austausch ist also sinnvoll. Zusätzlich wird kurz der nächste Tag besprochen, an dem es um Videotelefonie mit der Ärztin/dem Arzt geht.

Workshop 4 – Skypen mit der Ärztin/dem Arzt (3 h)

Dieser Workshop orientiert sich im Wesentlichen am Angebot „Wir bleiben in Kontakt!“. Nachdem die Teilnehmenden grundsätzlich mit dem Medium vertraut gemacht wurden und miteinander geskypt haben, wird mit ihnen besprochen, welche medizinischen Fachkräfte und Gesundheitseinrichtungen per Skype erreichbar sind und wie die Kontaktaufnahmen und die Terminvergabe erfolgen. Eine Ärztin/ein Arzt sollte während der Workshop-Zeit für Testanrufe zur Verfügung stehen. 

Materialien und Technik

1 PC mit Webcam, Laptop oder Tablet mit Internetzugang pro Teilnehmerin/Teilnehmer, Beamer, Moderationskarten 

Mögliche Ansprechpartner und Kontakte

Ärztinnen, Ärzte und Krankenkassen

ComputerSpielSchule Greifswald

In der Stadtbibliothek Hans Fallada
Knopfstraße 18-20, 17489 Greifswald
Telefon: (0 38 34) 85 36 44 71
E-Mail: kontakt@computerspielschule-greifswald.de

Internet: www.computerspielschule-greifswald.de 


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