Stadtbibliotheken als Ort des Lernens und der Unterhaltung
Beschreibung
Das Wort Bibliothek bezeichnete bereits in der Antike einen „Buch-Behälter“. Auch wenn noch immer die meisten Regale mit Büchern gefüllt sind, haben unsere modernen Bibliotheken mit diesen „Buch-Behältern“ nicht mehr viel gemeinsam. Aufgrund der Medienentwicklung hat sich auch ihr Gesicht grundlegend gewandelt. Längst können neben klassischen Papierbüchern und Zeitschriften zahlreiche andere Medien ausgeliehen werden: Musik-Medien, analoge und digitale Spiele, Software, Filme, E-Books. Der Ausleihvorgang selbst hat sich ebenfalls gewandelt. Stempel und Karteikarte wurden durch eine auch von zu Hause aus durchsuchbare Datenbank ersetzt, der analoge Ausweis durch eine Chipkarte, und der Ausleihvorgang wird mittels Strichcodescanner erfasst. Viele Bibliotheken verfügen zudem über elektronische Ausleihmöglichkeiten, so dass die Nutzenden die Bibliothek nicht einmal betreten müssen, um ein E-Book oder Musik auszuleihen. Viele dieser neuen Möglichkeiten sind gerade für ältere Menschen interessant, wenn deren Bewegungsspielraum sich einschränkt. Andererseits sind aber Bibliotheken nach wie vor Orte der Begegnung und des gemeinsamen Lesens und Lernens. Sie werden jedoch von Älteren nur genutzt, wenn durch die neue Technik keine Hemmschwellen aufgebaut werden, die den Zugang zu den Angeboten erschweren.
Mit dem vorliegenden Angebot sollen ältere Menschen befähigt werden, selbstständig die sie interessierenden Medien in den Online-Katalogen der Bibliotheken zu finden, ihr Bibliothekskonto zu verwalten, die OnLeihe zu nutzen und Ausleihvorgänge an den Buchungsautomaten durchzuführen.
Ziele
- Wissenserwerb über den Umgang mit dem Online-Katalog (OPAC)
- Lernen, Medien für eigene Anliegen auszuwählen
- Kennen und nutzen lernen unterschiedlicher Medien als Recherchemittel
- Kennen und nutzen lernen unterschiedlicher Medien als Informationsquellen (zielorientierte Informationsbeschaffung nach bestimmten Suchkriterien)
- Lernen, persönliche Daten zu schützen und zu sichern
- Wissenserwerb über Medienarten und deren Vernetzung
- Sensibilisieren für und Auseinandersetzen mit medialen Entwicklungen
Medien | Medieninhalte
PC, Smartphone, Tablet, OPAC, OnLeihe-Angebot der Bibliothek
Teilnehmerzahl | Begleitung
Bis zu 15 Teilnehmerinnen/Teilnehmer | 1 Medienpädagogin/-pädagoge, 1 Mitarbeiterin/Mitarbeiter der Stadtbibliothek
Ablaufform und -dauer
Workshop in der Stadtbibliothek, ca. 2 h
Sozialform(en)
Plenum, Partnerarbeit, Einzelarbeit
Methode(n)
➔ Medienbiografie oder ➔ Medientorte, Vortrag, Präsentation
Ablaufskizze
Das Angebot sollte direkt in der Bibliothek durchgeführt werden.
Einstieg (ca. 30 min)
In der Einführungsrunde wird den Teilnehmenden bewusstgemacht, dass sie täglich eine Vielzahl von Medien nutzen. Methodisch eignet sich die ➔ Medienbiografie, wobei der gezeichnete Zeitstrahl bei vielen verdeutlichen wird, dass auch sie sich den Veränderungen angepasst und viele moderne Medien in ihr Nutzungsrepertoire aufgenommen haben. Auch eine ➔ Medientorte eignet sich dafür. Im angeleiteten Gespräch geht es anschließend um die Beschaffung dieser Medien(inhalte). Dabei stellen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fest, dass die Stadtbibliothek nach wie vor eine kostengünstige und bequeme Möglichkeit darstellt, Lesestoff oder Musik zu finden oder sogar digitale Spiele auszuprobieren, bevor man sie kauft. Anschließend stellt die Workshop-Leitung die Inhalte des Workshops vor.
Gesucht & gefunden – Recherche im Online-Katalog (OPAC) (ca. 30 min)
Eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter der Stadtbibliothek stellt in einem kurzen Vortrag die in der Einrichtung verfügbaren Arten von Medien, den Anmeldevorgang und die Benutzerordnung vor. Anschließend wird in den Online-Katalog eingeführt. Die Teilnehmenden bekommen nun konkrete Rechercheaufträge nach unterschiedlichen Medien. Eingeführt wird sowohl in die einfache als auch in die erweiterte Suche und die üblichen Verknüpfungen von Suchbegriffen. Die Teilnehmenden können für die Suche die PCs der Bibliothek oder ihre eigenen Smartphones und Tablets nutzen. Anschließend suchen sie selbstständig nach Medien, die sie interessieren. Diese sollten dann ganz analog in der Bibliothek gesucht werden. Wenn das Interesse dafür vorhanden ist, kann auch auf die Möglichkeiten der Online-Fernleihe eingegangen werden. Die Kursleitung unterstützt anfangs bei der Suche.
Parallel melden sich interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Bibliothek an, so dass die Ausleihe und das Zurückbuchen der Medien dann auch praktisch durchgeführt werden können. In der Regel fragen die Bibliotheken die E-Mail-Adressen der Teilnehmenden ab, um über den Ablauf der Leihfristen und fällige Gebühren zu informieren. Wenn es erforderlich ist, E-Mail-Adressen anzulegen, ist dafür eine Stunde Zeit zusätzlich einzuplanen. Inhaltlich kann dafür das Angebot „Wir bleiben in Kontakt!“ genutzt werden.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich als Nutzende angemeldet haben, sollten die von ihnen gewählten Medien nun unter Anleitung buchen; auch der Rückgabevorgang wird praktisch durchgeführt.
Mein Konto bei der Bibliothek – alle Abgabefristen auf einen Blick (10 min)
Den Teilnehmenden wird in einem weiteren kurzen Vortrag die Bedienung des Kontos gezeigt. Alle Schritte können an den eigenen Geräten mitverfolgt werden. Es bietet sich an, zum Vorführen Konten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu nutzen, die bereits Medien entliehen haben. Anschließend werden das OnLeihe-Angebot der Bibliothek im Überblick vorgestellt, Leihfristen und das Downloadverfahren erläutert.
OnLeihe – Die Bibliothek nutzen, ohne das Zuhause zu verlassen (ca. 30 min)
Zahlreiche Medien sind inzwischen als eMedien von zu Hause aus downloadbar, so dass das Haus nicht mehr verlassen werden muss. Voraussetzung für die Nutzung ist eine gültige Benutzernummer, für E-Books wird außerdem ein entsprechender Reader auf dem mobilen Gerät oder dem PC benötigt. Die Teilnehmenden sollten nach der Recherche im Online-Katalog bereits selbstständig in der Lage sein, sich über das digitale Angebot der Bibliothek zu informieren. Die Workshop-Leitung steht bei Unklarheiten zur Verfügung. Methodisch eignet sich Partnerarbeit, damit sich die Teilnehmenden gegenseitig unterstützen.
Wenn das Interesse vorhanden ist und die Teilnehmenden das OnLeihe-Angebot wirklich nutzen möchten, sollte hier auch auf das Angebot „Das lesen, was Freude macht“ zugegriffen werden, das sich mit der Nutzung von E-Book-Readern beschäftigt.
Abschluss und Reflexion (ca. 20 min)
In einer abschließenden Runde haben die Teilnehmenden noch einmal Gelegenheit, Fragen zu stellen. Sie diskutieren, inwieweit die technischen Neuerungen tatsächlich auch für die Nutzenden die Orientierung in der Bibliothek vereinfachen, ob die Nutzung der Einrichtung auf diese Weise tatsächlich unkomplizierter geworden ist und welche konkreten Angebote sie künftig nutzen wollen.
Materialien und Technik
PCs der Einrichtung mit Internet-Zugang, Smartphones und Tablets der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Beamer, unterschiedliche Medien der Einrichtung
Mögliche Ansprechpartner und Kontakte
ComputerSpielSchule Greifswald
In der Stadtbibliothek Hans Fallada
Knopfstraße 18–20, 17489 Greifswald
Telefon: (0 38 34) 85 36 44 71
E-Mail: kontakt@computerspielschule-greifswald.de
Internet: www.computerspielschule-greifswald.de