Happy Slapping – unser Handyfilm klärt auf!
Beschreibung
Nahezu jeder Jugendliche ist heute im Besitz eines Handys bzw. Smartphones. Die mobilen Geräte erfreuen sich großer Beliebtheit. Durch ihre Internetfähigkeit erlauben sie eine schnelle und zeitunabhängige Verbreitung und Veröffentlichung von Daten. Filme und Fotos können innerhalb kurzer Zeit an unzählige Empfängerinnen und Empfänger verteilt werden. Hierzu zählen auch die sogenannten Happy-Slapping-Filme. Die Täterinnen und Täter schlagen oder greifen ihr Opfer an, filmen die Tat mit Handy bzw. Smartphone und teilen dies im Anschluss anderen mit. Darin liegt für die Täterinnen und Täter der besondere Reiz.
Die Konsequenzen ihrer Tat, insbesondere für das Opfer, sind den Täterinnen und Tätern oft nicht bewusst. Und auch die Wirkung, die allein durch das Ansehen der Filme entstehen kann, ist ihnen nicht klar.
In diesem Angebot setzen sich die Jugendlichen mit dem Thema „Happy Slapping” auseinander. Das Angbebot dient der kritischen Auseinandersetzung, insbesondere im Hinblick auf die eigenen ethisch-moralischen Vorstellungen und Konsequenzen. Weiterhin erlernen die Jugendlichen eine sinnvolle Nutzung ihres Handys oder Smartphones, indem sie eigene Aufklärungsfilme über „Happy Slapping” drehen und gegebenenfalls veröffentlichen.
Ziele
- Beurteilen, Begründen und Interpretieren eigener und von anderen produzierter Medien(inhalte)
- Medienethische Diskussion über verschiedene Medienprodukte und ihre Inhalte (Happy-Slapping-Filme)
- Entwickeln von Kriterien für die Bewertung von Medienproduktionen und Veröffentlichungen und Anwendung dieser Kriterien
- Lernen, Medientechnik zielgerichtet auszuwählen und für die Gestaltung einzusetzen (Handyfilm)
- Kennenlernen, Analyse und Erprobung verschiedener Gestaltungsvarianten (Handyfilm)
- Bewusstwerden der Möglichkeit, die Mediengesellschaft mitzugestalten
- Erwerb sozialer Komptenzen
Fachbezug
Deutsch, Fachunabhängig, Philosophie, Religion, Sozialkunde
Medien | Medieninhalte
Handy/Smartphone, Internet, Film, Video
Zielgruppe
Jugendliche ab 13 Jahren
Teilnehmerzahl | Begleitung
Maximal 20 Schülerinnen und Schüler | 2 pädagogische Fachkräfte
Ablaufform und -dauer
5 Einheiten mit insgesamt 12-13 Stunden
Sozialform(en)
Gruppenarbeit, Einzelarbeit
Methode(n)
Erfahrungsaustausch, Kreativphase, Filmanalyse, Diskussion, Medienimpuls, Recherche, Erstellung eines Filmes, Präsentation
Ablaufskizze
Einheit 1 – Einführung in das Thema (ca. 2 h)
1. Erfahrungsaustausch
In einer Gesprächsrunde nähern sich die Schülerinnen und Schüler der Thematik an.
Mögliche Fragen:
- Was fällt euch zum Thema „Happy Slapping” ein?
- Welche Erfahrungen habt ihr persönlich damit gemacht?
- Welche Gründe könnten die Täterinnen bzw. Täter haben?
- Wie könnten sich die Opfer fühlen?
- Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es?
2. Recherche
In Vierergruppen informieren sich die Jugendlichen selbstständig. Für die Recherche können sie mit dem Flyer Happy Slapping & Co. Was du zum Thema (illegale) Handyfilme wissen solltest arbeiten und das Internet nutzen.
3. Präsentation
Die wichtigsten Informationen werden in jeder Gruppe zusammengefasst. Dies kann in Form eines Posters, einer Mind-Map, PowerPoint-Präsentation, Fotostory, eines Comics oder auch in einem Rollenspiel geschehen. Die Ergebnisse werden den anderen Gruppen vorgestellt.
Einheit 2 – Wie sieht Happy Slapping aus? (ca. 1,5 h)
1. Wiederholung der Einheit 1
2. Medienimpuls und Diskussion
Alle Schülerinnen und Schüler schauen sich den Kurzfilm Happy Slapping an. Als Alternative bzw. Ergänzung kann auch der Kurzfilm Auf dem Bahnsteig der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (Stuttgart) genutzt werden. Anschließend wird der Film analysiert und diskutiert.
Mögliche Fragen:
- Welche Eindrücke habt ihr von dem Film?
- Wie haben sich die Opfer möglicherweise gefühlt?
- Was haben die Täterinnen bzw. Täter empfunden, und was könnte sie zu solchen Taten veranlasst haben?
- Wie wurde das Thema im Film umgesetzt (Gestaltung, Hintergrund, Personen, Gespräche)?
Einheit 3 – Vorbereitung der Filmdrehs (1,5 h)
Ziel ist das Drehen von kurzen Aufklärungsfilmen, die für das Thema „Happy Slapping” sensibilisieren, darüber informieren und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen.
1. Einteilung in Gruppen
2. Ideensammlung
3. Drehbuch für den jeweils eigenen Film entwickeln
4. Rollenverteilung
Einheit 4 – Wir drehen die Filme (ca. 5 bis 6 h)
1. Gruppenarbeit – verschiedene Filmdrehs (mit Handykameras!)
2. Gruppenarbeit – Bearbeitung der eigenen Filme mit dem Computer
(z.B. mit Windows-Movie-Maker, iMovie)
Einheit 5 – Präsentation der Filme (ca. 1,5 h)
1. Anschauen und Bewerten der verschiedenen Filme
Die Filme werden den anderen Gruppen vorgestellt. Sind genügend Informationen enthalten? Wie wurde das Thema umgesetzt, und welche Wirkung haben die Filme? Klären sie auf, wirken sie präventiv? Wie war die Gruppenzusammenarbeit? Welche Probleme sind beim Produzieren aufgetaucht?
2. Präsentation und Veröffentlichung
Die Filme können anderen Klassen, auf der eigenen Homepage, auf dem Schulfest oder auch auf Elternabenden präsentiert werden.
3. Reflexion
Die Einheiten werden in einer abschließenden Runde ausgewertet und reflektiert.
Materialien und Technik
Je 1 Computer, 1 Handy/Smartphone mit Kamera pro Gruppe, Kurzfilm Happy Slapping (ca. 19 min), ausleihbar über evangelische-medienzentralen.de, Kurzfilm Auf dem Bahnsteig (ca. 8 min) der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (Stuttgart), Flyer Happy Slapping & Co. Was du zum Thema (illegale) Handyfilme wissen solltest des ServiceBueros Jugendinformation (Bremen), abrufbar unter http://jugendinfo.de/toleranz/admin/attachviewer.php?typ=Thema&dateiorig=Slapping.pdf&dateiverzeichnis=11767&dateiname=3589e587fb9f7ab58c99926de263bfcf
Weiterführende Links und Literatur
Fakten, Tipps und Rechtslage unter
www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gewalt/handygewalt
Definition und Folgen von Gewalt, Happy Slapping und Snuff
Handyfilm
Anregungen zum Angebot
Es bietet sich an, das Thema „Happy Slapping” im Zusammenhang mit der Thematik „Mobbing/Cybermobbing” zu behandeln. Persönlichkeitsrechte, Urheberrecht und strafrechtliche Folgen sollten dabei Berücksichtigung finden.
Anregungen für die Eltern- und Familienarbeit
Für eine Sensiblisierung der Eltern bietet sich ein Informationsabend zur Thematik an. Im Rahmen dessen können Ergebnisse präsentiert und diskutiert werden. Empfehlenswert ist hierfür das Angebot der Landeskoordinierungsstelle für Suchtvorbeugung M-V Alle gegen Einen – Ursachen, Auswirkungen und Maßnahmen bei Mobbing/Cybermobbing (Modul Eltern- und Familienarbeit).
Zusatzmaterial für pädagogische Fachkräfte
Weitere Angebote zum Thema
- Cybermobbing
- Digitale Medien
- Film
- Gewalt
- Handy
- Medien als Gestaltungsmittel
- Mobbing
- Persönlichkeitsrecht
- Selbstdarstellung
- Smartphone
- Werte und Normen