Kindgerechte Internetseiten – wir stellen sie vor!
Jugendliche erarbeiten sich Präsentationen, die Kindern, Eltern und Großeltern beispielhafte Angebote zeigen
Kindgerechte Internetseiten – wir stellen sie vor!
Zusatzmaterial für Pädagogische Fachkräfte
Kindgerechte Internetseiten – wir stellen sie vor!
Sowohl die Teilnehmerzahl, die Dauer, die Methoden als auch das Material des Angebotes verstehen sich als Anregungen, die den jeweiligen Rahmenbedingungen vor Ort angepasst werden können. Sie sind nicht als strenge Vorgaben zu sehen. Die Jugendlichen erhalten die Möglichkeit eines neuen Kompetenzerlebens, indem ihnen eine gewisse Verantwortung für den Medienschutz von Kindern übertragen wird.
Rahmenplanbezogene Lernchancen
Die Schülerinnen und Schüler zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet zu befähigen, sollte als fachübergreifendes Lernziel begriffen werden. Der Deutschunterricht thematisiert darüber hinaus konkret das „Informieren über Medien“, „Mediale Gestaltungsmittel“ und „Kommunikationsabsichten von Medien“. Die Kompetenzentwicklung im Bereich „Sprechen, Präsentieren und Zuhören“ zielt wiederum auf die Fähigkeit und Bereitschaft der Schülerinnen und Schüler, unterschiedliche Situationen mündlicher Kommunikation sicher und selbstständig zu bewältigen. Sie sollen in Vorträgen und Redebeiträgen Sachverhalte, Zusammenhänge und Lösungsansätze aufgabengerecht darstellen können.44 In Anbindung an den Bereich „Sprache und Medien“ ermöglicht das Projekt unter anderem die Auseinandersetzung mit „Sprache und Rhetorik“ oder auch „Sprache und Medien in Filmen, Hörspielen, Theaterinszenierungen und dem Internet“.45 Bei der Präsentation kindgerechter Internetseiten vor Grundschülerinnen und Grundschülern wird vor allem Wert auf eine hinreichende Adressatenorientierung gelegt. Die Jugendlichen sind dabei angehalten, sachgerecht und altersgerecht verschiedene Möglichkeiten der mediengestützten Präsentation zu nutzen.
Sichtung und Recherche
Zum Einstieg berichten die Schülerinnen und Schüler von ihren persönlichen Erfahrungen mit dem Internet.
- Welche Seiten besuchen die Jugendlichen für gewöhnlich?
- Welche haben sie bereits als Kinder besucht?
- Was war das Besondere an diesen Seiten?
Wie eine kindgerechte Internetseite aussieht und worauf dabei besonders geachtet werden sollte, kann beispielsweise in einem Tafelbild oder auf einem Flipchart festgehalten werden. Im Folgenden werden mögliche Schwerpunkte zusammengefasst. Die Formulierungen der Schülerinnen und Schüler sind bei der Durchführung zu priorisieren und an passender Stelle zu ergänzen.
Durch die Reflexion der Qualitätsmerkmale erlangen die Jugendlichen gleichzeitig Erkenntnisse über die generellen Chancen und Risiken der Internet-Nutzung. Sie können – vom Jugendmedienschutz im Internet ausgehend – Diskussionen über Datenschutz, Kostenfallen usw. aus einer neuen Perspektive betrachten, weil sie selbst nicht Gegenstand der Diskussion sind. Die Kriterien vor Augen begeben sich die Jugendlichen in Partnerarbeit auf die Suche nach kindgerechten Internetseiten. Ziel ist es, weitere Qualitätsmerkmale zu ermitteln und ein Beispiel für eine gelungene kindgerechte Internetseite zu finden. Für optimale Suchergebnisse bietet sich die Nutzung spezieller Suchmaschinen für Kinder an. Die Jugendlichen präsentieren sodann ihre gefundene Internetseite im Plenum, die Präsentation kann mit Screenshots illustriert werden.
Hinweis
Für weitere Informationen liefert klicksafe.de, die EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz, einen Überblick zu verschiedenen Themen (Datenschutz, Technische Schutzmaßnahmen, Urheberrecht, Kostenfallen, problematische Inhalte etc.). Lehrkräfte und Eltern erhalten hier kostenfrei nützliches Material und Leitfäden zu Jugendmedienschutz, Cybermobbing u. a.
Zusammenfassung und Präsentation
Jedes Arbeitspaar stellt seine ausgewählte kindgerechte Internetseite vor. Möglicherweise enthalten die Internetseiten einen moderierten Chat oder spezielle Filterfunktionen – im Plenum wird schließlich das Tafelbild ergänzt. Lassen Sie Raum für Diskussionen: Für wie sinnvoll und effektiv halten die Jugendlichen moderierte Chats und spezielle Filter? Wie würden sie bei der Medienerziehung vorgehen, um Kinder auf ihrem Weg zu einem kompetenten Umgang zu begleiten? Angestrebt wird ein Problembewusstsein für die Sicherheit von Heranwachsenden im Netz.
Peer-Education und generationenübergreifendes Lernen
Das Projekt sieht eine altersübergreifende Zusammenarbeit zwischen Schülerinnen und Schülern der Grundschule und der Sekundarstufe II vor. Die bisher erarbeiteten Ergebnisse werden demnach in einem weiteren Schritt zu einer Präsentation zusammengefasst, um kindgerechte Internetseiten in Grundschulklassen vorzustellen. In Kleingruppen entwickeln die Jugendlichen selbstständig ein Konzept, wie sie die kindgerechten Internetseiten Jüngeren präsentieren können, sie sollen sich in die Position von Grundschülerinnen und -schülern hineinversetzen. Das Arbeitsblatt 1 – Leitfaden zum Projekt Kindgerechte Internetseiten – wir stellen sie vor! kann dabei zur Hilfe genommen werden. Erklärungen und die Funktionsweisen der Internetseiten können in Form von Schaubildern, einer PowerPoint-Präsentation oder durch eine Fotostrecke visualisiert werden. Anschließend stellen die Kleingruppen ihre Konzeptideen in der Klasse vor. Hierbei kann auf die Methode Speed-Dating mit Expertinnen und Experten zurückgegriffen werden, wobei jede Kleingruppe als ein Fachleute-Team zum Thema „Kindgerechte Internetseiten für die Grundschule“ fungiert. Zur konkreten Durchführung des Projektes in der Grundschule sei an dieser Stelle auf das Angebot Kindgerechte Internetseiten werden uns vorgestellt (Modul Grundschule) verwiesen.
Die dabei gesammelten Erfahrungen können anschließend in die Gestaltung und Organisation eines Elternabends einfließen. Überlegen Sie sich gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern eine Möglichkeit, die Beispiele für kindgerechte Internetseiten ansprechend zu präsentieren. Stellen sie gemeinsame Überlegungen an, worüber die Eltern noch informiert werden sollten (z. B. Erläuterungen zu Kinder-Suchmaschinen, technischen Schutzmaßnahmen usw.).
Die Jugendlichen werden dadurch zu sogenannten „Multiplikatorinnen und Multiplikatoren“, da sie ihr gewonnenes Wissen einer anderen Gruppe vermitteln, deren Mitglieder wiederum ihre Erkenntnisse an die eigene Peergroup weitergeben können.
Wie praktisch?! Suchmaschinen für Kinder
Gerade jüngere Kinder müssen vor problematischen Inhalten geschützt werden. Neben der Internetnutzung über die Favoriten-Funktion sollen die Grundschülerinnen und -schüler Kinder-Suchmaschinen kennen und nutzen, um einen bewussten Umgang zu erlernen und sich nicht in den Weiten des Internets zu verirren. Empfehlenswerte Kinder-Suchmaschinen sind www.blinde-kuh.de und www.helles-koepfchen.de sowie www.kinderserver-info.de.