Das ist meine Heldin! Das ist mein Held!
Beschreibung
Kinder wenden sich den Medien aus unterschiedlichen Gründen zu: Sie suchen Antworten auf Fragen ihrer eigenen Entwicklung, sie nutzen Medien zur Unterhaltung, zum Vertreib von Langeweile und um Neugier und Wissensdurst zu stillen. Medienfiguren, insbesondere Medienheldinnen und -helden, spielen in diesem Zusammenhang eine große Rolle. Sie können als Vorbilder für die eigene Entwicklung dienen. Es ist daher notwendig, hier anzuknüpfen und Kindern regelmäßig die Möglichkeit zu geben, sich darüber auszutauschen und somit eine kritisch-reflexive Auseinandersetzung anzuregen. Jüngere Kinder verfügen oft noch nicht über die nötige (Sprach-)Kompetenz, um Erfahrungen, die sie mit Medien und ihren Inhalten machen, auszudrücken. Gestalten oder Rollenspiele bieten hier wichtige Ergänzungsmöglichkeiten.
Ziele
- Auseinandersetzung mit Medienfiguren, Medienheldinnen bzw. -helden sowie deren Eigenschaften in Bezug auf die eigene Persönlichkeit
- Kritische Reflexion von Medieninhalten
- Förderung der Sprach- und Kommunikationskompetenz
Fachbezug
Förderung der Sprachkompetenz
Medien | Medieninhalte
Medienheldinnen bzw. -helden und -figuren aus unterschiedlichen Medien
Zielgruppe
Kinder ab 3 Jahren
Teilnehmerzahl | Begleitung
Gruppengröße, max. 6 Kinder pro Gruppe | 3 Erzieherinnen bzw. Erzieher und 1 Medienpädagogin bzw. und -pädagoge
Ablaufform und -dauer
Projekt | 2 Tage und 1 Elternabend
Sozialform(en)
Plenum, Gruppenarbeit
Methode(n)
Vorstellungsrunde, Rezeption und Diskussion, Filmausschnitt, Erzählkreis, Gestaltungsarbeit
Ablaufskizze
Vorbereitung
Die Erzieherinnen und Erzieher sollten sich im Vorfeld über die beliebtesten Medienfiguren und -heldinnen bzw. -helden der Kinder informieren. Hilfreich ist dabei die Einbindung ihrer eigenen Medienerfahrungen. Daraufhin werden Medienfiguren und -heldinnen bzw. -helden in Form farbiger DIN-A4-Ausdrucke in einer Mappe gesammelt. Die Ausdrucke dienen als Grundlage für das Projektvorhaben.
Tag 1
1. Einführung und Vorstellung (ca. 30 min)
Alle Kinder werden auf die Thematik vorbereitet. Zur Sensibilisierung dienen z.B. folgende Fragen: Welche Medien kennt ihr? Was genau kann man damit machen? Woher kennt ihr sie? Was ist das Besondere an ihnen?
2. Medienheldinnen und -helden (ca. 20 min)
Die Kinder werden in kleine Gruppen aufgeteilt. In diesen wird über die jeweiligen Medienheldinnen und -helden gesprochen. Jedes Kind nennt die Medienheldin bzw. den Medienhelden und gibt die Gründe dafür an. Den passenden DIN-A4-Ausdruck können sie dann an eine Leine im Raum hängen. Die Durchführenden moderieren und regen durch Fragen zum Erzählen an.
3. Ausschnitt Film/Fernsehsendung (ca. 20 min)
In den kleinen Gruppen wird den Kindern ein ihnen bekannter Film- oder Fernsehausschnitt gezeigt. Von Vorteil ist die Wahl eines medialen Inhaltes, der in unterschiedlichen Medien angeboten wird (z.B. Bob der Baumeister, Sandmann, Spongebob, Willi will’s wissen).
Im Anschluss daran sollen die Kinder den Inhalt wiedergeben. Was haben sie gesehen? Worum ging es in dem Ausschnitt? Wen haben sie gesehen? Was hat ihnen an ihr bzw. ihm gefallen?
4. Reflexion (ca. 20 min)
In Kleingruppen gestalten die Kinder die gesehene Geschichte oder die eigene Lieblingsfigur, die eigene Heldin bzw. den eigenen Helden und diskutieren darüber.Abschließend reflektieren sie den Tag.
Tag 2 – Reflexion und Präsentation (ca. 1 h)
Jedes Kind stellt seine gestaltete Arbeit den anderen Kindern vor, indem es erklärt, wer bzw. was zu sehen und was das Besondere an dem Gestalteten ist. Ziel sollte sein, eine Diskussion darüber entstehen zu lassen.
Die Arbeiten der Kinder werden im Gruppenraum, in der Einrichtung und vor den Eltern präsentiert. Idealerweise geschieht dies durch die Kinder selbst.
Materialien und Technik
Computer/Laptop, Beamer, Farbdrucker, Gestaltungsutensilien
Quelle
In Anlehnung an die unveröffentlichte Konzeption
Günther, Susanne/Hoffmeier, Judith/Philipp, Claudia/Schweiger, Anja (2010): Helden im Kinderfernsehen – Nacherzählen von Geschichten. Leipzig
Weiterführende Links und Literatur
Für die weitere Arbeit zum Thema
Eltern- und Familienarbeit
Mögliche Ansprechpartner und Kontakte
Medienpädagoginnen und -pädagogen
Anregungen zum Angebot
Die Reflexion kann auch in Form eines Rollenspiels stattfinden. Dieses wiederum kann mit Fotos oder per Video aufgenommen werden.
Anregungen für die Eltern- und Familienarbeit
Im Rahmen eines Elternabends können die Vorbildfunktionen medialer Figuren besprochen, ihre Vor- und Nachteile diskutiert und Handlungsmöglichkeiten für die familiäre Medienerziehung gegeben werden.