Erinnere dich! – Mein Hörspiel
Erinnere dich! – Mein Hörspiel
Zusatzmaterial für Pädagogische Fachkräfte
Erinnere dich! – Mein Hörspiel
Sowohl die Teilnehmerzahl, die Dauer, die Methoden als auch das Material des Angebotes verstehen sich als Anregungen, die den jeweiligen Rahmenbedingungen vor Ort angepasst werden können. Sie sind nicht als strenge Vorgaben zu sehen. Die thematische Vielfalt in dieser Einheit ist nahezu grenzenlos: Das vorliegende Konzept orientiert sich an Erinnerungen. Genauso könnte der Schwerpunkt im Deutschunterricht auf Märchen oder fachspezifischen Inhalten liegen, im Religionsunterricht könnten Hörspiele über die Bibel erstellt werden.
Rahmenplanbezogene Lernchancen
Fachübergreifend gilt für jedes Grundschulfach, dass die reflektierte und produktive Nutzung von Medien und die Gestaltung eigener Medienbeiträge zur grundlegenden Bildung gehören. Diese grundlegende Bildung wird durch eine lebensweltbezogene Auseinandersetzung mit den Inhalten der Fächer im Unterricht sowie in der Ausgestaltung des Schullebens realisiert.2 Bezogen beispielsweise auf den Musikunterricht entwickelt dieses Projekt – spielend, entdeckend, erfindend, nach- und umgestaltend – die ästhetisch-musische Ausdrucksfähigkeit und stellt Beziehungen zwischen den verschiedenen Ausdrucksmedien Musik und Sprache her. Der Rahmenplan Musik postuliert außerdem: „Der Umgang mit Medien wie Radio, Fernsehen, Video, Computer und Internet eröffnet ein weiteres Feld für kritische Betrachtungen.“3 Auch hier finden sich Verknüpfungen. Für das Fach Deutsch bedeutet dies im Speziellen: Die Schülerinnen und Schüler bringen persönliche Erfahrungen und Erlebnisse ein, erzählen eigene Geschichten oder andere nach und weiter. Sie verwenden beim Schreiben von Texten Planungs-, Überarbeitungs- und Korrekturmethoden. Sie gestalten also Sprechen und Zuhören bewusst und gehen mit ihren Texten produktiv um. Sie werden selbst aktiv, schauen hinter die „Kulissen“ und erfahren, dass Medien etwas „Gemachtes“ sind. Die Kinder eignen sich Fähig- und Fertigkeiten an, die ihnen das Gestalten eigener Medienbeiträge ermöglichen.
Einstieg – Erfahrungsaustausch
Die Schülerinnen und Schüler bringen ihre individuellen Medienerfahrungen ein, indem sie ihre eigenen Hörspiele mitbringen und sie der Klasse vorstellen. Kommen Sie mit ihnen über die Besonderheiten von Hörspielen ins Gespräch. Den Schülerinnen und Schülern werden Ausschnitte aus den mitgebrachten Hörspielen vorgespielt. Visualisieren Sie – gemeinsam mit den Kindern – die Bestandteile eines Hörspieles: an der Tafel, auf dem Flipchart oder digital.
Einführung in das Thema „Hörspiel“
Mit verschiedenen Übungen können den Schülerinnen und Schülern die einzelnen Komponenten eines Hörspieles – Sprechende, Effekte und Musik – näher erläutert werden.
Die Sprechenden: „Bin das wirklich ich?“
Lassen Sie den Schülerinnen und Schülern zunächst Raum, um sich auszuprobieren:
- Wie klingt es, wenn ich ins Mikrofon schreie?
- Wie, wenn ich üstere?
- Was ist, wenn hinter mir jemand dabei mit einer Tüte knistert?
- Und warum klingt meine aufgenommene Stimme überhaupt so komisch?
Ergänzen Sie die Erfahrungen mit dem sogenannten Flüsterrechnen, um zu verdeutlichen, dass nicht die Lautstärke entscheidend ist, sondern wie deutlich die Worte gesprochen werden.
Die Musik – Melodien erraten
Die Schülerinnen und Schüler hören zunächst Ausschnitte unterschiedlicher Musikstücke. Dabei soll vor allem deutlich werden, wie Stimmung durch Musik transportiert wird. Welche Musik macht uns traurig, welche stimmt uns fröhlich? Dafür kann das Arbeitsblatt 1 – Ein Lieder-Stimmungsbarometer verwendet werden.
In einem nächsten Schritt erraten die Kinder Melodien. Wenn möglich werden dazu bekannte Jingles und Titelmelodien beliebter Fernsehserien zusammengestellt (im Zweifelsfall hilft eines der populären Internet-Videoportale weiter). Im Gespräch können Sie auf den Wiedererkennungswert dieser Melodien hinweisen und zusammen mit den Kindern überlegen, welchen Nutzen die Her- steller von einem Wiedererkennungswert haben.
Die Effekte – Ohren spitzen!
Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler mit dem Aufnahmegerät auf die Jagd nach Geräuschen gehen! Die Kinder können aufnehmen, was ihnen auf ihrem Weg begegnet bzw. was sie aufnehmen möchten. Anschließend können sich die Kinder alle aufgenommenen Geräusche beispielsweise als Rätsel vorspielen. Danach denken sie sich Mittel und Wege aus, Geräusche des Alltages künstlich herzustellen. Hierfür sollten Gegenstände kreativ eingesetzt werden (getrocknete Erbsen, leere Dosen, Plastiktüten usw.). Die Ideen zum Erzeugen der Geräusche können im Arbeitsblatt 2 – Geräusche-Lexikon festgehalten werden (www.auditorix.de liefert hierfür „Geräusche-Rezepte“).
Jeder Text, jedes Bild, jedes Video und jede Musik unterliegen dem Urheberrecht. Bitte achten Sie auch bei der Nutzung von Jingles und Titelmelodien auf die rechtlichen Regelungen.
Informationen hierzu finden sich beispielsweise unter
Auseinandersetzung mit dem Thema „Erinnerungen“
Die Schülerinnen und Schüler entscheiden sich dafür, welche Erinnerung sie ihrem Hörspiel zugrunde legen wollen. Um sicherzustellen, dass sie ein Schreibprojekt nach eigenen Interessen auswählen, sollte es ihnen freigestellt sein, über welche Erinnerung sie berichten möchten. Alternativ bietet sich an dieser Stelle die Methode des W-Fragen-Salats an. Das Arbeitsblatt 3 – Erinnere dich! – Mein Hörspiel bietet Platz, um den Textentwurf festzuhalten und zu überarbeiten. Die Schülerinnen und Schüler üben, ihren Text flüssig und sinngestaltend vorzulesen bzw. vorzutragen. Hierzu finden Sie eine kindgerechte Übung unter www.auditorix.de/de/welt-der-geraeusche/aehhustra- eusper-schnitt.
Erstellung des Hörspieles
Die Schülerinnen und Schüler produzieren nun selbst ein Hörspiel – sie werden zu Medienmacherinnen und -machern. Sie haben die Aufgabe, passende Musik und Effekte/Geräusche auszuwählen und die Erzählerin oder den Erzähler festzulegen. Sind die Rollen und Aufgaben verteilt, kann dies an einer Checkliste auf dem Arbeitsblatt 3 – Erinnere dich! – Mein Hörspiel abgehakt werden.
Um mehrere Schülerinnen und Schüler an der Aufnahme zu beteiligen, eignet sich ein Sitzkreis für alle. Eine Schülerin oder ein Schüler geht reihum und hält den Sprechenden das Mikrofon entgegen. Zunächst sollten alle Aufnahmen auf einer Tonspur aufgezeichnet werden, um anschließend die überflüssigen Geräusche, Versprecher oder unbrauchbaren Sätze herauszuschneiden. Dialoge sollten dann auf zwei Tonspuren verteilt werden. Dadurch kann man die Dynamik eines Dialoges eher beeinflussen, zum Beispiel können Pausen eingefügt werden, Fragen und Antworten nahtlos aufeinander folgen, oder die Sprecher können sich ins Wort fallen. Auf einer dritten und sogar vierten Tonspur kommen Geräusche und Effekte oder auch Musik hinzu. In fast allen Ton-Bearbeitungsprogrammen steht eine Reihe von Effekten zur Verfügung. Alternativ können selbst aufgenommene Geräusche – wie jene aus dem Geräusche-Lexikon oder die digitalisierten Geräusche von Internetseiten wie www.auditorix.de – verwendet werden. Bei der Mischung werden nun die einzelnen Tonspuren in der Lautstärke aufeinander abgestimmt.
Wie praktisch?! Tonstudio Audacity
Audacity ist ein kostenloses Programm, eine Art digitales Tonstudio zum Aufnehmen, Abspielen und Bearbeiten von Audio-Dateien. Es gehört zu den Programmen, die sich weitestgehend selbst erklären. Sind die Grundfunktionen (Aufnehmen, Schneiden, Stimmverzerrung u. a.) klar geworden, kann diese Software unter Anleitung durchaus auch von Grundschülerinnen und -schülern bedient werden. Im Zweifel hilft Ihnen als pädagogischer Fachkraft ein Blick in das übersichtliche Online-Handbuch (Download und Anleitung unter www.schulpodcasting.info). Autoren der Internetseite Auditorix erklären Kindern Schritt für Schritt die Funktionsweise von Audacity: www.auditorix.de/fileadmin/erwachsene/media/Mini-Tonstudio_komplett.pdf.
Präsentation und Reflexion
Im Klassenplenum präsentieren die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse. Zusätzlich kann – unterrichtsverbindend – im Fach Kunst ein CD-Cover zum eigenen Hörspiel gestaltet werden. In einer abschließenden Gesprächsrunde tauschen sich alle über ihre Lernerfahrungen aus, äußern Wünsche und Ideen und geben Verbesserungsvorschläge. Um für die Reflexion zu sensibilisieren, eignet sich beispielsweise die Reflexionshand.