Die Spieletester – Online-Spiele auf dem Prüfstand
Beschreibung
Computerspiele sind aus der Freizeit von Kindern nicht mehr wegzudenken. Das Angebot ist groß und die Suche nach geeigneten Spielen damit schwierig. Neben vielen Vorteilen, wie beispielsweise spielerisches Lernen, sich ausprobieren und gute Unterhaltung, sind mögliche Gefahren zu beachten.
Vor allem über das Internet gelangen Kinder schnell an Spiele, die sie ängstigen, überfordern oder gar gefährden können. Orientierung gebende Alterskennzeichnungen fehlen oft oder werden ignoriert. Um Kinder für einen souveränen Umgang mit möglichen Gefahren fit zu machen, bedarf es daher der Ausbildung eines kritischen Blickes.
Als Spieletester erhalten die Kinder die Gelegenheit, eigene Kriterien für die Bewertung und damit Auswahl ihrer Spiele zu entwickeln. Ihre Spielbegeisterung aufgreifend, werden sie dazu angehalten, sich kritisch mit verschiedenen Online-Minispielen auseinanderzusetzen. Die Kinder nehmen die Spiele genauer unter die Lupe. Anhand eines eigens erstellten Bewertungsbogens schätzen sie die Spiele ein. Zudem werden sie für die gesetzlichen Altersfreigaben, die von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK), vergeben werden, sensibilisert.
Ziele
- Entwicklung der Bewertungsfähigkeit für Computerspiele
- Kritische Reflexion der eigenen Mediennutzung
- Sensibilisierung für den Jugendmedienschutz, insbesondere für die gesetzlichen Altersfreigaben der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK)
- Formulieren und Vertreten der eigenen Meinung
- Entwicklung der kommunikativen Kompetenz
- Entwicklung sozialer Kompetenzen
Fachbezug
Fachübergreifend, insbesondere Deutsch
Medien | Medieninhalte
Internet, Online-Computerspiele
Zielgruppe
Kinder ab 9 Jahren
Teilnehmerzahl | Begleitung
Klassenstärke; 12 Schülerinnen bzw. Schüler pro Gruppe | 2 pädagogische Fachkräfte und 2 Medienpädagoginnen bzw. -pädagogen
Ablaufform und -dauer
3 Workshops á 90 Minuten
Sozialform(en)
Gruppenarbeit, Partnerarbeit
Methode(n)
Erfahrungsaustausch, Bewertungsbogen, Spiele testen, Vortrag, Präsentation
Ablaufskizze
Workshop 1 – Einführung (1,5 h)
1. Vorstellung des Angebotes
Den Schülerinnen und Schülern wird das Angebot erläutert. Im Plenum berichten sie von ihren Erfahrungen mit Spielen im Internet und erzählen, wonach sie diese auswählen. Erste Kriterien können hier bereits festgehalten werden (z.B. Grafik, Bekanntheit, Spielinhalt, Aufgaben).
2. Erstellung des Bewertungsbogens
Die Schülerinnen und Schüler finden sich in Arbeitspaaren zusammen. Jedes Paar erstellt einen eigenen Bewertungsbogen, dieser wird dann den anderen Arbeitspaaren im Plenum präsentiert. Anschließend wird aus sämtlichen Vorschlägen ein einheitlicher Bewertungsbogen erstellt.
Wichtig:
Als Kriterium sollte die Altersfreigabe berücksichtigt werden. Die Kinder geben
auf dem Bewertungsbogen eine eigene Altersempfehlung.
Workshop 2 – Wir testen Spiele (1,5 h)
Jedes Paar erhält den gemeinsam erarbeiteten Bewertungsbogen. Danach gehen die Kinder auf die Internetseite www.spielaffe.de und wählen zwei Spiele aus, die sie jeweils eine halbe Stunde spielen und anschließend bewerten. Das heißt, ein Paar spielt zwei Spiele, jeweils 30 Minuten, und jedes Kind füllt zu jedem Spiel einen Bogen aus.
Dabei sollen die in Frage kommenden Altersfreigaben diskutiert und eine gemeinsame Entscheidung getroffen werden. Die pädagogischen Fachkräfte begleiten diese Arbeit und regen eine kritische und objektive Einstufung der Spiele an.
Anschließend stellen die Kinder ihre Bewertungsergebnisse im Plenum vor und diskutieren sie.
Workshop 3 – Wie haben wir die Spiele bewertet? (1,5 h)
1. USK-Altersfreigaben
Die Schülerinnen und Schüler lernen die gesetzlichen Altersfreigaben der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) und deren Kriterien kennen, beispielsweise durch einen Vortrag, eine Präsentation oder eine Internetrecherche.
2. Einstufung der Spiele
Nachdem sie die gesetzlichen Alterseinstufungen kennengelernt haben, ziehen die Kinder ihre Bewertungsbögen aus Workshop 2 heran und überdenken ihre eigenen Altersempfehlungen.
Hintergrundfragen:
Bleibst du bei deiner Empfehlung? Änderst du sie? Warum?
3. Zusammenfassung und Reflexion
Um das Angebot abzuschließen, findet eine kurze Wiederholung der USK-Alterseinstufung durch die Schülerinnen und Schüler statt. Außerdem werden das Projekt und die damit verbundenen Erfahrungen reflektiert.
Materialien und Technik
Pro Arbeitspaar 1 Computer mit Internetzugang, selbst erarbeitete Bewertungsbögen
Weiterführende Links und Literatur
Kostenlose Spiele und Spieletipps unter
Hintergrundwissen zu Games
Vergabe gesetzlicher Alterskennzeichnungen
Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK)
Indizierung jugendgefährdender Inhalte
Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM)
Europaweites Einstufungssystem für Computerspiele
Pan-European Game Information (PEGI)
Kinder- und Jugendmedienschutz im privaten Rundfunk und in Telemedien
Kommission für Jugendschutz der Landesmedienanstalten (KJM)
Gesetzliche Grundlagen
Jugendmedienschutz-Staatsvertrag der Länder (JMStV) und Jugendschutzgesetz (JuSchG)
Mögliche Ansprechpartner und Kontakte
Medienpädagoginnen und -pädagogen
ComputerSpielSchule Greifswald
Knopfstraße 18-20
17489 Greifswald
Telefon: (0 38 34) 85 36 44 71
Email: kontakt@computerspielschule-greifswald.de
Homepage: www.computerspielschule-greifswald.de
Anregungen zum Angebot
Die gesetzlichen Regelungen für die Einbindung von Computerspielen in die schulische Arbeit sind zu beachten.
Anregungen für die Eltern- und Familienarbeit
Die Eltern erhalten die Möglichkeit, Computerspiele selbst zu testen. Dies wird eingebettet in die Thematik „Sinnvoller Umgang mit Computer- und Konsolenspielen“. Während des Spielens sollten sie von ihren Kindern begleitet werden. Im Rahmen der Veranstaltung können zum Beispiel Fragen zu Mediennutzungszeiten, zu Wirkung von Computerspielen und deren Bedeutung für die kindliche Lebenswelt beantwortet werden.