Medieninformation • 19.09.2024

Lokale Medienvielfalt stärken

Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern legt Jahresbericht 2023 vor

Die Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern (MMV), das Kompetenzzentrum für privaten Rundfunk, digitale Medien und Medienkompetenz in Mecklenburg-Vorpommern, legt ihren Jahresbericht 2023 vor. 

Die Globalisierung führt nicht nur dazu, dass die Welt – scheinbar – enger zusammenrückt, dass die Mobilität zunimmt und Entfernungen schneller überwunden werden können, dass wir uns online alle medialen Angebote aufs Smartphone oder ins Wohnzimmer holen und sämtliche Nachrichten der Welt rund um die Uhr abrufen können – die Globalisierung führt auf der anderen Seite auch zu abnehmenden Angeboten der regionalen klassischen Medien. Das ist seit einigen Jahren zu beobachten. Dieser Entwicklung muss entgegengesteuert werden. 

Die Medienanstalt MV hat darum im Jahr 2023 verstärkt auf die Bedeutung der lokalen privaten TV-Programme in Mecklenburg-Vorpommern hingewiesen. Sie sind wichtig für die Meinungsbildung und die Medienvielfalt im Land und sollen es bleiben. Denn die Programme berichten nicht nur über negative Ereignisse, über Skandale und Katastrophen, sondern bringen auch positive Nachrichten und zeigen Fortschritte in den betreffenden Regionen. Die Lokal-TV-Veranstaltenden sind tief im Land verwurzelt – sie sorgen dafür, dass unsere Heimat, unsere Kultur, unsere Gegenwart im Fernsehen abgebildet werden. Dadurch stiften sie Identität. Das alles wurde auf einem Parlamentarischen Abend, zu dem die Medienanstalt im Mai 2023 ins Schweriner Schloss eingeladen hatte, und in einem „Zukunftsdialog Lokal-TV in MV“ im September 2023 in Güstrow diskutiert. 

Im Juni 2023 kamen über 100 Gäste nach Schwerin zu einer gemeinsamen Tagung der Medienanstalt MV und der Landeszentrale für politische Bildung MV. Vorgestellt und diskutiert wurden die Ergebnisse der neuen Studie „Mediennutzung und politische Kultur in MV“, die vom Hamburger Leibniz Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut durchgeführt wurde. Die Studie ergab u. a., dass auch der private Rundfunk und die Bürgermedien stark und oft zur Information über das aktuelle Geschehen genutzt werden. Medien sollten durch Glaubwürdigkeit auch ihre Skeptiker überzeugen. Am ehesten sind diejenigen Menschen mit der Demokratie zufrieden, die den Eindruck haben, sie könnten politisch mitgestalten. 

Seit dem Frühjahr 2023 ist die Medienanstalt MV an einer bundesweiten Kooperation zwischen allen 14 Medienanstalten in Deutschland und dem Bundeskriminalamt (BKA) beteiligt. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit werden Internet-Inhalte auf ihre strafrechtliche Relevanz sowie mögliche Gefährdungsaspekte geprüft und die Verdächtigen ermittelt. Die Medienanstalten übernehmen dabei die Durchsetzung des Verbreitungsverbots der strafbaren und zugleich nach dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag unzulässigen Inhalte. Von Mai bis Dezember übermittelte das BKA insgesamt 141 Löschanregungen an die Medienanstalt MV. Es handelte sich dabei ausschließlich um Beiträge und Kommentare von Nutzenden aus MV. Rund 89 Prozent der Fälle wurden, nachdem wir vorgingen, von den betreffenden Plattformen gelöscht bzw. in Deutschland gesperrt. 

Der Jahresbericht 2023 zeigt auch die Arbeit der fünf Mediatope der Medienanstalt MV in Rostock, Schwerin, Neubrandenburg, Greifswald und Malchin und stellt die Aktivitäten der Medienanstalt für mehr Medienkompetenz in MV und bundesweit dar. 

Der Jahresbericht 2023 ist kostenlos bei der Medienanstalt erhältlich und hier abrufbar.

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