Gesundheits-Apps unter die Lupe genommen

Beschreibung

Mit dem zunehmenden Alter gehen das Nachlassen der Vitalität, zunehmende gesundheitliche Beschwerden, Einschränkungen und Krankheiten einher. Mithilfe moderner Medien kann die Gesundheit überwacht und gefördert werden – so das Versprechen der Anbietenden von Gesundheits-Apps. Diese Apps können auf Tablets und Smartphones genutzt werden und erobern zunehmend den Markt. Die Firmen richten sich mit diesem Versprechen insbesondere an Menschen im Arbeitsprozess, deren wichtigstes Gut die Gesundheit ist, aber auch an ältere Menschen. Es gibt spezielle Anwendungen und Anwendungsvorschläge für verschiedene Gesundheitsbereiche, so beispielsweise Apps zum Kalorienzählen, zum Überwachen der Fitness oder zum Blutdruckmessen. Die technischen Angebote ersetzen keineswegs die ärztliche Fachkraft, können jedoch unter bestimmten Voraussetzungen Hilfe geben. Gerade für Menschen mit eingeschränkter Vitalität oder altersbedingten Einschränkungen können sie von Vorteil sein. Sie können zur Regeneration der körperlichen Gesundheit genutzt werden, sind in der Lage, Körperfunktionen zu überwachen, im Notfall zu alarmieren, sie speichern Daten und senden diese an die ärztliche Fachkraft, die sie dann mit den Patientinnen und Patienten auswerten kann. Die Apps sind allgemein leicht zu bedienen und günstig in der Anschaffung. Sie können das alltägliche Leben erleichtern, da sie überall einsetzbar und von überall her abrufbar sind.

Im Angebot wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmerinnen die Möglichkeit einer kritisch-reflexiven Auseinandersetzung mit Gesundheits-Apps gegeben. Sie erhalten einen Einblick in das aktuelle Angebot und nehmen einzelne Apps unter die Lupe. Sie setzen sich mit den Aspekten des Datenschutzes auseinander und entdecken schließlich für sich selbst, welche Vor- und Nachteile Gesundheits-Apps für die eigene Lebensqualität besitzen. 

Ziele

  • Entwickeln und Anwenden von Kriterien für die Analyse, Reflexion und Bewertung der Wirkung und der Konsequenzen von Medieninhalten
  • Analysieren, Bewerten, Reflektieren und Verarbeiten der eigenen Mediennutzung, Medienerfahrungen und -erlebnisse
  • Medien und ihre Funktionen kennen und anwenden
  • Medien analysieren und kritisch hinsichtlich ihrer Inhalte, Gestaltungsformen und Ausdrucksmittel reflektieren
  • Medien zielgerichtet und selbstbestimmt in den Alltag integrieren 

Medien | Medieninhalte

Smartphone, Tablet | Gesundheit-Apps 

Teilnehmerzahl | Begleitung

4 – 8 Teilnehmerinnen/Teilnehmer | 1 – 3 Begleitpersonen, 1 Medienpädagogin/-pädagoge, 1 medizinische Fachkraft

Ablaufform und -dauer

Workshop, die Anzahl der Workshops richtet sich nach den Gegebenheiten vor Ort und den individuellen Voraussetzungen der Teilnehmenden

Sozialform(en)

Gruppenarbeit, Partnerarbeit, Einzelarbeit

Methode(n)

Individuelle Beratung und Gespräche, Gesprächsrunden, Analyse, Präsentation

Ablaufskizze

Vorbereitung

Im Vorfeld des Vorhabens sollte ein Austausch der Projektverantwortlichen mit dem medizinischem Fachpersonal stattfinden. Eine gemeinsame Prüfung und Beurteilung der Gesundheits-Apps vor Beginn ist notwendig. Zudem kann ein Austausch über die Voraussetzungen und Möglichkeiten der Teilnehmenden stattfinden. Mit welchen Einschränkungen ist zu rechnen? Worauf ist zu achten? Welcher zeitliche Rahmen steht zur Verfügung?

Erster Tag: Einführung in das Projekt (ca. 2,5 h)

Vorstellung und Erfahrungsaustausch

Begonnen wird mit einer Vorstellungsrunde, in der die Erwartungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie deren Vorerfahrungen abgefragt werden. Über welche Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten verfügen sie im Umgang mit Smartphone und Tablet? Welche Erfahrungen haben sie mit Apps bzw. Gesundheits-Apps, deren Anwendung, Kosten und Datenschutzbestimmungen? Die Arbeitsschritte, Inhalte und Methoden der Workshop-Reihe werden vorgestellt und besprochen. Es wird davon ausgegangen, dass die Teilnehmenden eigene Geräte nutzen und deren Gebrauch zumindest grundlegend beherrschen. Ist dies nicht der Fall, sollte zu Beginn das Einrichten des Smartphones oder Tablets geübt, das Installieren und Deinstallieren von Apps trainiert werden. Hilfestellung bietet die Station zum Einrichten des Smartphones oder Tablets im Angebot „Neue Medien können mir die Arbeit erleichtern?!“.

Einführung und Überblick über die Apps

Die Teilnehmenden werden mithilfe einer Präsentation in das Thema eingeführt. Sie erhalten einen Überblick über Gesundheits-Apps und deren Einsatzmöglichkeiten. Sollten sie bereits mit Gesundheits-Apps vertraut sein, so sollten diese und die damit verbundenen Erfahrungen mit eingebunden werden.

Die Bedienungen einiger Apps werden erklärt. Hierfür werden die Apps an sich und die Smartphones bzw. Tablets begutachtet. Die medizinische Fachperson gibt Tipps zu nützlichen Apps und deren Gebrauch. Die Projektdurchführenden stellen eine App-Auswahl vor, die sie als geeignet ansehen. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird gezeigt, welche medizinische Hilfestellung Apps leisten und welche ärztlichen Behandlungen durch Apps unterstützt werden können. 

Ein visualisierter Überblick über die besprochenen Apps steht den Teilnehmenden während aller Workshops zur Verfügung. Ein vorbereitetes übersichtliches ➔ Handout zu jeder App, das Funktion und grundlegende Elemente der Bedienung enthält, vereinfacht den Umgang damit.

Hinweis: Für eine selbstbestimmte und sichere App-Nutzung ist es wichtig, die damit verbundenen Kosten und Datenschutzbestimmungen zu kennen. Den Kenntnissen der Teilnehmenden entsprechend werden diese Aspekte berücksichtigt und thematisiert.

Exemplarischer Ablauf eines weiteren Workshops (ca. 2,5 h)

Let ́s test – die Apps auf dem Prüfstand

Die Teilnehmenden wählen aus den Vorschlägen eine App aus, die sie ausprobieren, analysieren und beurteilen möchten.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer finden sich in Arbeitspaaren zusammen und probieren die Apps aus, testen und analysieren sie. In Form einer Internetrecherche, im Austausch untereinander und in Gesprächen mit den Durchführenden sammeln sie Informationen zu Vor- und Nachteilen der gewählten App. Die gesammelten Informationen und Test-Ergebnisse halten sie schriftlich fest. Nach Möglichkeit sollte dies in einer festgelegten Tabelle in einem Textdokument geschehen, vermutlich werden die Teilnehmenden jedoch handschriftliche Notizen bevorzugen. Um eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu sichern, werden jedoch vorab Kriterien vereinbart, nach denen alle getesteten Apps zu bewerten sind. Ebenfalls in Partnerarbeit stellen die Teilnehmenden Überlegungen zu Einsatzmöglichkeiten im Alltag an. Die Arbeitsphase wird von den Projektdurchführenden begleitet. Sie stehen unterstützend zur Seite und geben Hilfestellung.

Reflexion

Die Reflexion am Ende eines Workshops dient der Beantwortung aufgetretener Fragen. Da jede/jeder alle Apps testet, wird ein Gruppengespräch, in dem sich alle zu jeder App äußern können, auf die letzte Einheit verlegt.

Auswertung (ca. 1,5 h)

In der abschließenden Einheit werden alle geprüften Apps noch einmal zur Diskussion gestellt. Die Teilnehmenden schätzen ein, inwieweit die App die vorgegebenen Kriterien erfüllt, für welche persönlichen Ziele sie geeignet ist und wo ihre Grenzen liegen. Wenn möglich, wird das Gesamtergebnis in einer gemeinsamen Übersicht zusammengefasst, dies kann auch durch die Verantwortlichen im Anschluss an die Veranstaltung geschehen. Die Teilnehmenden können nun entscheiden, welche App(s) sie künftig zur Überwachung ihrer Gesundheit nutzen wollen.

Die Erlebnisse, Eindrücke und Meinungen werden diskutiert, der Workshop und das Gelernte reflektiert. 

Materialien und Technik

Computer, Laptop, Smartphone, Tablet, Beamer, Projektionsfläche, Schreibzubehör 

Mögliche Ansprechpartner und Kontakte

Medienpädagoginnen und -pädagogen

Medizinisches Fachpersonal 


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