Medieninformation • 11/2025 vom 07.03.2025

Gegen Hass und Desinformation

Parlamentarischer Abend der Medienanstalt MV in Schwerin

Unter dem Titel „Medienkompetenz und Medienaufsicht im Zeitalter von Hass, Fake News und KI“ hatte die Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern am 4. März 2025 zu einem Parlamentarischen Abend ins Schweriner Schloss eingeladen. 90 Gäste nahmen daran teil, unter ihnen viele Landtagsabgeordnete, aber auch Verantwortliche und Interessierte aus Bundes- und Kommunalpolitik, Medien und Verwaltung. 

Die 2. Vizepräsidentin des Landtages Mecklenburg-Vorpommern, Elke-Annette Schmidt, wies in ihrem Grußwort auf die starke Zunahme von Desinformationen im Internet hin: „Gerade in den sozialen Medien können Inhalte jeglicher Art in Sekundenschnelle verbreitet werden. Fake News können nicht nur zu Missverständnissen führen, sondern auch zu realen Gefahren für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Bewusste Falschinformationen verbunden mit Hasspropaganda untergraben das Vertrauen in staatliche Institutionen, spalten unsere Gesellschaft und gefährden die Grundlage unserer Demokratie.“ 

Die Arbeit und umfangreichen Aufgaben der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern wurden von Nadin Weber (Referentin für Medienaufsicht in der Medienanstalt) und René Dettmann (Referent für Medienbildung und Mediatope in der Medienanstalt) vorgestellt. Es ging zum Beispiel darum, wie Kinder vor frei zugänglicher Pornografie im Internet geschützt werden können, wie die Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt funktioniert, wie Medienbildung und Medienkompetenz in Mecklenburg-Vorpommern durch die Medienanstalt und ihre Mediatope gestärkt werden und populistischen Tendenzen entgegenwirken. Die Präsentationen sind hier abrufbar. 

In einem Panel wurde über die aktuellen Herausforderungen für die Medienaufsicht in Mecklenburg-Vorpommern gesprochen. Zu Wort kamen Patrick Dahlemann (Chef der Staatskanzlei des Landes Mecklenburg-Vorpommern), Bert Lingnau (Direktor der Medienanstalt MV), Franz-Robert Liskow (Medienpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion) und Heinz Merkel (Geschäftsführer von Greifswald TV). Patrick Dahlemann dankte der Medienanstalt für ihr Engagement in den vergangenen Jahren. Zur derzeitigen Novellierung des Rundfunkgesetzes Mecklenburg-Vorpommern sagte er, dass hier ein modernes Medienrechtsinstrument für unser Land geschaffen werde: „Dann, glaube ich, sind wir auch wehrhafter gegen all diejenigen, die mit Fake News und anderen Dingen unterwegs sind.“ Zudem sei geplant, so Dahlemann, das lokale Fernsehen in Mecklenburg-Vorpommern weiter mit Landesmitteln zu unterstützen. 

Das zweite Panel widmete sich der aktuellen Situation der Medienbildung in Mecklenburg-Vorpommern. Zu Wort kamen u. a. Sandra Nachtweih (Vorsitzende des Medienausschusses Mecklenburg-Vorpommern), Bettina Martin (Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten des Landes MV), Harald Terpe (Mitglied der Fraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Landtag MV), Katharina Bluhm (Vorstandsvorsitzende des Landesfachverbandes Medienbildung MV) und Christian Utpatel (Geschäftsführer des RAA – Demokratie und Bildung MV e. V.).

Tenor: Medienbildung ist unverzichtbar für die Demokratie. Insbesondere in Zeiten zunehmender Verbreitung von Hass und Desinformationen im Internet, zusätzlich beschleunigt durch den Einsatz künstlicher Intelligenz, sind medienkompetente Menschen gefragt. Denn sie können zum Beispiel Propaganda besser durchschauen und sind dadurch weniger anfällig für populistische Entwicklungen. 

Allerdings ist die finanzielle Situation vieler außerschulischer Institutionen in Mecklenburg-Vorpommern, die Medienbildung vermitteln, angespannt. Hier ist die Landespolitik gefordert, mehr Mittel zur Verfügung zu stellen. 

Der Audio-Mitschnitt der Veranstaltung ist in der Mediathek der Medienanstalt MV hier abrufbar. Der Mitschnitt wird außerdem am 7. März 2025 um 14 Uhr im Mediatop Radio gesendet (Wiederholung: 10.03.2025, 14 Uhr). 
Das Programm ist über UKW in Neubrandenburg und Umgebung auf 88,0 MHz, in Malchin, Teterow und Umgebung auf 98,7 MHz, in Greifswald und Umgebung auf 98,1 MHz sowie online per Livestream zu empfangen.

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Im Gespräch (v. l. n. r.): Heinz Merkel, Franz-Robert Liskow, Moderatorin Carolin Sternhagen, Patrick Dahlemann und Bert Lingnau.
Florian Steffen
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