Über die Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern
Medienvielfalt sichern und mediale Teilhabe ermöglichen
Die Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern ist eine der 14 Landesmedienanstalten in Deutschland. Auf Grundlage des Landesrundfunkgesetzes wurde sie 1991 als Landesrundfunkzentrale Mecklenburg-Vorpommern (LRZ) mit Sitz in der Landeshauptstadt Schwerin gegründet. 2010 erfolgte die Umbenennung in Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern (MMV). Als unabhängige und staatsferne Institution wird sie anteilig aus den in Mecklenburg-Vorpommern eingenommenen Rundfunkbeiträgen finanziert.
Die MMV erteilt Zulassungen und Zuweisungen von Übertragungskapazitäten an private kommerzielle und nichtkommerzielle Radio- und Fernsehveranstaltende. Sie beaufsichtigt diese hinsichtlich der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen. Inhaltliche Schwerpunkte sind dabei u. a. die Beachtung des Jugendmedienschutzes, der Werbekennzeichnungspflichten sowie der Programmgrundsätze.
Darüber hinaus umfasst die Aufsichtstätigkeit auch Online-Angebote (Telemedien) von Anbietenden aus Mecklenburg-Vorpommern. Neben klassischen Webseiten werden dabei auch Angebote in den sogenannten sozialen Netzwerken und auf Video-Sharing-Plattformen auf die Einhaltung der Werbe- und Jugendschutzbestimmungen sowie der Regelungen zur journalistischen Sorgfalt und Impressumspflicht geprüft.
Mit Inkrafttreten des Medienstaatsvertrages (MStV) im November 2020 ist die MMV zudem verantwortlich für die Regulierung der Medienplattformen, Benutzeroberflächen und Medienintermediäre in Mecklenburg-Vorpommern.
Zu den Kernaufgaben der MMV gehören auch die Sicherung der Medienvielfalt und die Vermittlung von Medienkompetenz. In diesem Zusammenhang unterstützt die MMV insbesondere Projekte und Einrichtungen, die mediale Bildung und Teilhabe ermöglichen.
Die MMV ist Trägerin der Mediatope (Offene Kanäle) an fünf verschiedenen Standorten im Land. Die Mediatope in Schwerin, Rostock, Neubrandenburg, Greifswald und Malchin sind Bürgersender und Medienkompetenzzentren, in denen Wissen über Medien vermittelt wird.
Als Anstalt des öffentlichen Rechts hat die Medienanstalt das Recht zur Selbstverwaltung. Ihre Organe sind der Medienausschuss Mecklenburg-Vorpommern (MAMV) und der Direktor. Die Mitglieder des MAMV werden von in Mecklenburg-Vorpommern beheimateten Organisationen benannt. Mit dieser Zusammensetzung wird bei der Aufsicht über den privaten Rundfunk das Prinzip der Staatsferne gewährleistet. Die Amtszeit des Medienausschusses beträgt fünf Jahre. Der Medienausschuss trifft die für die Zulassung und Veranstaltung von Rundfunkprogrammen relevanten Entscheidungen, beschließt Richtlinien und Satzungen, entscheidet über Aufsichtsmaßnahmen und stellt den Haushalt fest. Der Direktor führt die Geschäfte der Anstalt und ist verantwortlich für die Vorbereitung und Durchführung der Entscheidungen und Beschlüsse des Medienausschusses. Zudem vertritt er die Medienanstalt gerichtlich und außergerichtlich sowie in der Zusammenarbeit mit anderen Landesmedienanstalten.
Für die Wahrnehmung dieser umfangreichen Aufgaben wird der Direktor derzeit von 23 Mitarbeitenden unterstützt. Diese sind in der Schweriner Geschäftsstelle (Bleicherufer 1, 19053 Schwerin) sowie in den Mediatopen der MMV beschäftigt.
Direktor & Team
Der Direktor trägt laut Gesetz die Verantwortung für die laufende Geschäftsführung der Medienanstalt und vertritt sie gerichtlich sowie außergerichtlich und in der Zusammenarbeit mit anderen Landesmedienanstalten der Bundesrepublik.
Seine konkreten Aufgaben lassen sich in § 57 Landesrundfunkgesetz MV (RundfG M-V) nachlesen. Danach hat der Direktor der Medienanstalt insbesondere
- die Beschlüsse des Medienausschusses vorzubereiten und zu vollziehen,
- das Einigungsverfahren durchzuführen,
- den Haushaltsplan der Landesanstalt aufzustellen,
- Pilotprojekte zu betreuen,
- Maßnahmen zu initiieren, die der Medienforschung dienen,
- Beamte und Bedienstete der Medienanstalt zu ernennen, einzustellen und zu entlassen sowie
- die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Medienanstalt zu gewährleisten.
Kurzlebenslauf Bert Lingnau
Der Direktor der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern, Bert Lingnau, wurde 1972 in Barth/Vorpommern geboren, wuchs in Zingst auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst auf und studierte von 1993 bis 1998 in Greifswald die Fächer Geschichte und Germanistik. Anschließend absolvierte er ein Volontariat beim Norddeutschen Rundfunk und arbeitete danach bis 2008 für den NDR.
Er ist ausgebildeter Rundfunk-Journalist, Schriftsteller und seit 2009 in der Medienanstalt tätig. Hier arbeitete er zunächst als Beauftragter für die Offenen Kanäle in Mecklenburg-Vorpommern und war zugleich Referent für Medienkompetenz-Förderung und Öffentlichkeitsarbeit.
Bert Lingnau wurde im Jahr 2015 vom Medienausschuss Mecklenburg-Vorpommern (MAMV) zum Direktor der Medienanstalt gewählt. Seine erste Amtszeit begann am 12. März 2016. Im Jahr 2021 folgte seine Wiederwahl als Direktor der Medienanstalt des nordöstlichen Bundeslandes. Seine zweite sechsjährige Amtszeit begann am 12. März 2022.
Seit 2021 ist Bert Lingnau für das Thema „Lokale Medienvielfalt“ in der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) zuständig und leitet zudem den „Arbeitskreis Bürgermedien". Er ist außerdem Mitglied der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM).
Geschäftsstelle
Die Geschäftsstelle der MMV und des Medienausschusses befindet sich in der Schweriner Feldstadt. Acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen den Direktor bei der Erfüllung, der im Landesrundfunkgesetz M-V festgelegten Aufgaben.
Rostock
Seit 1997 können alle Bürgerinnen und Bürger des Landes im Mediatop Rostock (bis 2021: Rostocker Offener Kanal Fernsehen – rok-tv) kostenfrei Seminare besuchen, Technik ausleihen und eigene Fernsehbeiträge produzieren. Das Medienkompetenzzentrum der MMV verfügt auch über ein professionelles Fernsehstudio. Die dort produzierten Beiträge werden im örtlichen Kabelnetz unter dem Programmnamen Mediatop.TV ausgestrahlt.
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Schwerin
Der Mediatop Schwerin, das Medienkompetenzzentrum der MMV in der Landeshauptstadt Schwerin, wurde 2005 als Offener Kanal „Fernsehen in Schwerin“ (FiSCH) gegründet. Das in Schwerin, Gadebusch und Parchim ausgestrahlte Programm Mediatop.TV zeigt ein Spektrum von unterschiedlichen und vielfältigen Meinungen und Inhalten der Nutzenden des Mediatops Schwerin.
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Neubrandenburg
Der Mediatop Neubrandenburg wurde 1996 als Neubrandenburger Offener Kanal Hörfunk „NB-Radiotreff 88,0“ gegründet. Alle Einwohnenden des Landes können im Medienbildungszentrum der MMV ihre Medienkompetenz weiterentwickeln sowie Radiosendungen selbst gestalten und ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrnehmen. Mit den Mediatopen in Malchin und Greifswald (radio 98eins e.V.) wird ein gemeinsames Hörfunkprogramm unter dem Namen Mediatop.Radio bzw. radio 98eins gesendet.
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Greifswald
Seit 2005 befindet sich in Greifswald eine Außenstelle des Mediatops Neubrandenburg. Der Verein „radio 98eins e.V.“ produziert in den Räumlichkeiten des Mediatops Greifswald das lokale Hörfunkprogramm radio 98eins. Das Programm wird von etwa 70 Ehrenamtlichen gestaltet und mit Mitteln des Studierendenwerks Greifswald sowie der Studierendenschaft der Universität Greifswald unterstützt.
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Malchin
Der Mediatop Malchin existiert als Außenstelle des Mediatops Neubrandenburg seit 2003 und befindet sich in der Stadtmühle zu Malchin. Als „Selbstmachradio“ steht es allen Vereinen, Interessengruppen sowie Bürgerinnen und Bürger offen und bietet professionelle Unterstützung zum Gelingen einer eigenen Sendung oder Sendereihe. Die produzierten Beiträge sind im Mediatop.Radio zu hören.
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