Ulrich Sieler

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…und noch ein paar abschließende Worte
Als ich bei rok-tv begann, hatte ich große Erwartungen von einem Praktikum bei einem Fernsehsender. Diese wurden jedoch zunächst wieder etwas getrübt, da auf alle ein großer Berg Arbeit wartete und ich als Neuankömmling gar nichts zu tun hatte. Doch das änderte sich im Laufe der nächsten Wochen. Immer mehr wurde ich in das Geschehen beim Offenen Kanal mit einbezogen und in die Arbeit an der Disposition eingewiesen, wobei ich noch Wochen mit den ganzen Abläufen zu kämpfen hatte. Als es dann plötzlich hieß, das alles ganz schnell über die Bühne gehen musste, vergaß ich sogar wo, wie und was eingetragen beziehungsweise ausgetragen werden sollte. Aber mit der Hilfe der geduldigen und netten rok-tv-Mitarbeiter und der schon erfahreneren Praktikanten, die mir versicherten, mir trotzdem alles zum hundertsten Mal zu erklären, bekam ich meine Arbeit doch nach ruhigen Gewissens auf die Reihe. Außer dem Papierkram bestanden meine Aufgaben an der Disposition unter anderem darin, den Produzenten Kameras und das nötige Zubehör zu verleihen, ihre eigenproduzierten Sendungen auf einen festen Sendeplatz ihrer Wahl festzulegen, zwischendurch auch einmal den Kopierer zu bedienen und am Ende des Tages mit den anderen Praktikanten die Küche aufzuräumen, wobei ich letzteres schon von zu Hause kannte und als nicht so problematisch hinnahm. An einigen Tagen wurden wir Praktikanten bei der Produktion einer Sendung eines Medienassistenten im Studio des Offenen Kanals mit einbezogen, um in der Bildregie hinter den Kulissen zu helfen oder das Geschehen hautnah hinter der Kamera verfolgen zu können. Bei der Märchenstunde mit den Kindern der Kita Fischbank versuchten wir den Kindern an der Kamera zu erklären, welchen Griff sie zum Schärfen drehen und welchen Knopf sie zur Aufnahme drücken mussten. Doch zuhören gehörte wohl weniger zu ihren Stärken und die Kinder drehten eigenwillig irgendwelche Hebel und schwenkten die Kamera in Richtung ihres besten Freundes, anstatt die gesamte Gruppe mit dem Märchenerzähler zu filmen. Ich versuchte die Kamera wieder zu übernehmen, als schon eine genervte Stimme aus der Bildregie ertönte:„Uli, jetzt nicht wackeln, wir sind auf Sendung!“ Das Kind hatte mich vor der Medienassistenz ganz schön in Verlegenheit gebracht. Aber man kann es bei den Kleinen ja noch verstehen. Sie wissen es eben nicht besser. Ein Klischee, das sich bewahrheitet.
Zu meinen Lieblingsaufgaben gehörte das Filmen meiner selbst produzierten Winter- und Frühlingsfüller, die einige Impressionen von Rostock in der Schneelandschaft bei einem Sonnenuntergang und in neuer Pracht und voller Blüte zeigen. Auch das Schneiden des Weihnachtskonzerts der Kindertagesstätte Fischbank bereitete mir große Freude, da ich mich vor allem bei solchen Angelegenheiten ausprobieren und meiner Kreativität freien Lauf lassen konnte. Bei dem Lifestyle-Magazin Sputnik, das allen Praktikanten und FSJ-lern eine Plattform bot, Prominente zu treffen, mit ihnen ein Gespräch zu führen, Beiträge zu schneiden und diese vor Redaktionsschluss in der Sendung verpackt abzuliefern, arbeitete ich eifrig mit, um eine spannende Sendung auf die Beine zu stellen. Betreut wurde das Magazin vom Regisseur Florian Dedio, der uns mit Rat und Tat zur Seite stand und zusätzlich interessante Workshops unter anderem zur Analyse von Filmen anbot. Ich persönlich freute mich darüber, beim Interview mit der Violinistin Sophia Jaffe dabei sein zu können und das Interview mit Dieter Moor führen zu dürfen, der mir mit seiner sympathischen und witzigen Art alle Aufregung nahm, die ich vor dem Treffen verspürte. Dieser Beitrag war auch der erste, den ich für eine neue Sputnikfolge zu einem sendefähigen Beitrag geschnitten habe. Jetzt weiß ich, wie viel Disziplin und Geduld es kostet, einen Beitrag von drei Minuten aus einem Interview der Länge von 45 Minuten herauszuarbeiten und dabei ein zweites Mal von vorne anzufangen, denn bekanntermaßen ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Für die nette Zusammenarbeit und Unterstützung der Mitarbeiter, der anderen Praktikanten und FSJ-ler möchte ich mich noch einmal bei allen persönlich bedanken. Vielen Dank an: Angelika, Cathleen, Christian, Florian, Friederike, Martina und Sören und natürlich auch vielen Dank an Alex, Christian, Daniela, Janette, Jindo und Marvin. Ich wünsche euch alles Gute und dass rok-tv noch viele viele Jahre fortbesteht.
Es lohnt sich wirklich bei rok-tv ein Praktikum zu machen, weil man die Möglichkeit hat zu lernen, wie man Fernsehen selber macht, selber Sendungen oder kleinere Beiträge erstellt und sich dabei immer auf die Unterstützung der kompetenten Mitarbeiter von rok-tv verlassen kann. ULI!