Anke Wellner
Kaffee kochen,Texte kopieren und Blumen gießen, manchmal bei technischen Aktivitäten zugucken und stumm hoffen, das vielleicht etwas erklärt wird, das war meine Erfahrung von einem Praktikum. Getrieben von einem unsterblichen Optimismus und unerfüllter Neugier ließ ich es noch einmal drauf ankommen.
Wochen später jonglierte ich mit Bandformaten, Audiokabeln, Kursdidaktik und Sendeskripten. Ich sprang zwischen Schnittplatz und Telefon hin und her und bereitete die wöchentlichen Einweisungen vor. Nach kurzer Zeit erhielt ich die verantwortungsvolle Aufgabe, ein Seminar von Studenten des Fachbereiches Medienpädagogik der örtlichen Universität zu betreuen, die in unseren Räumen eine Studiosendung vorbereiteten und später durchführten.
Dazwischen lagen natürlich schweißtreibende Tage, in denen ich an der eigensinnigen Kaffeemaschine genauso verzweifelte, wie an der Planung meiner ersten Kameraeinweisung.
Aber die wöchentliche Begegnung mit den Studenten und vor allem ihr schnelles positives Feedback machte die Seminarbegleitung zu einem angenehmen Erlebnis mit großem Lerneffekt. Aufbauend auf den grundlegenden Erfahrungen mit den Teilnehmern der Einweisungen konnte ich zum Beispiel schon auf ungewöhnliche Fragen, auftretende Konflikte in der Gruppe oder Motivationsprobleme reagieren.
Den Rückhalt in jeder komplizierten Situation und auch im Praktikumsalltag bildete für mich das familiäre Team von rok-tv, das immer aufmerksam bemüht war, die Verwirrung der ersten Woche zu beseitigen und später jeden einzelnen Tag der sechs Monate interessant und anspruchsvoll zu gestalten.
Die geringe Zeit, die ich am Kopierer und beim Kaffeekochen verbrachte, opferte ich natürlich gern.