Norman Schubert

Über die Praktikumsbörse der Universität Rostock wurde ich auf den Rostocker Offenen Kanal aufmerksam. Drei Monate lernte ich hier den Arbeitsalltag eines lokalen TV-Senders kennen.
Zu Beginn wurde ich von den Mitarbeitern instruiert, wie die Kamera und deren Equipment zu bedienen ist. Kurz darauf wurde mir schon aufgetragen, mit den neu erlangten Kenntnissen eine Straßenumfrage durchzuführen. Das Thema konnte ich mir dabei übrigens selbst überlegen. Da es gerade in den zeitlichen Kontext passte, plante ich eine Umfrage zur anstehenden Oberbürgermeisterwahl.
Zugegeben, anfangs bedarf es ein wenig Überwindung, fremde Menschen auf offener Straße zu einem Thema zu befragen, das nicht überall Interesse weckt. Doch schon nach kurzer Zeit sollte man sich an den Ablauf gewöhnen, denn die Straßenumfrage ist ein immer wiederkehrender Teil der Arbeit eines lokalen Fernsehsenders. Um das Rohmaterial dann aber auch in einen fertigen Beitrag umzuwandeln, wurde ein mehrstündiger Schnittkurs in Adobe Premiere angeboten. Dieser verhalf die Grundzüge des Programms zu verstehen, alles Andere lernte ich im Laufe der Zeit bei der Bearbeitung von Beiträgen. Später plante ich zusammen mit einer weiteren Praktikantin eine Dokumentation über das Thema „Cybermobbing“, bei der wir u. a. mehrere Beratungsstellen aufsuchten und interviewten.
Meine Haupttätigkeit bestand jedoch aus der Ausgabe und Annahme der Technik. Zunächst fiel es mir schwer, die Übersicht über alle Geräte, Formulare und Termine zu behalten. Doch die Mitarbeiter des Senders halfen mir bei Problemen stets weiter und hatten für alle Fragen ein offenes Ohr.
Zwischen der Erstellung von Umfragen und der Technikverwaltung gab es dann auch noch die Arbeit im Studio. Im Rahmen der Kunstnacht durfte ich eigenständig eine Kamera steuern und war in ständigem Kontakt mit der Regie. Bei der Aufzeichnung von lokalen Musikern konnte ich dann sogar selbst in der Regie mitwirken.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass das Praktikum bei rok-tv recht abwechslungsreich war und es mir einen umfangreichen Einblick in die Mediengestaltung und den Bürgerjournalismus verschaffte. Eigeninitiative ist definitiv gefragt, man hat genügend Zeit und Mittel selbst kreativ zu werden und Projekte anzugehen. Genaue Anweisungen und vorgegebene Schritte sucht man hier vergebens, aber gerade diese freie und flexible Arbeitsweise konnte mich überzeugen und verhalf mir meinen Berufswunsch weiter zu bestärken.
Vielen Dank an alle, die ich während dieser Zeit kennenlernen und für die Erfahrung, die ich hier machen durfte.

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